4 neue Stammbuchhengste gekört!

Seit gerade eben ist es offiziell: das KFPS-Stammbuch ist um 4 frischgekörte Hengste reicher.

Beant 517
*2016, Hessel 480 x Tsjalle 454 P x Gjalt 426

Der frischgekörte Hessel 480-Sohn im diesjährigen CO versuchte bereits im Vorjahr sein Glück – Beant 517 strandete im CO 2019 im Zuge des Sattelexamens, wo er mit 76,0 Punkten keine ausreichende Leistung brachte, um die Jury von sich zu überzeugen. Dieses Jahr konnte er über die Herkeuring in den CO einziehen.
Der 4-jährige Hengst ist der älteste Sohn der im Vorjahr Model gewordenen Lobke fan de Lege Geaen Model Sport (*2011). Ihre 2017 geborene Tochter Famke fan de Lege Geaen (Markus 491) erhielt dieses Jahr in Siegerswoude ihr Ster-Prädikat, darüber hinaus stammt noch eine Twenter von Rommert 498 aus der schönen Model-Stute.

Fryso 518
*2017, Hessel 480 x Jisse 433 x Anton 343 P

Der 2017 geborene Fryso 518 kommt aus Stamm 121 und ist der erste Sohn der 8-jährigen Marrit van de Pole Ster. Die 2000 geborene Aukje A. Ster steht als Großmutter im Papier des jungen Hengstes. Sie ist immer noch aktiv in der Zucht und hatt dieses Jahr ihr dreizehntes Fohlen, einen Hengst von Jasper 366 P. Unter ihren Nachkommen befinden sich bereits drei Sterren, was die Preferentschaft für diese Stute durchaus in den Bereich des Möglichen rückt. Davor steht die Doeke 287 x Naen 264 P gezogene Merte Vb Pref (1996-2013). Diese Stute wurde bei zwei Vorstellungen nicht in das Stammbuch aufgenommen, was vermutlich ihrer schlechten Bewertung für das Fundament geschuldet ist (ZW von 89). Nichtsdestotrotz brachte die Stute 10 Fohlen zur Welt, von denen 4 Töchter ein Sterprädikat erhielten. Eine ihrer Töchter trägt zusätzlich das Sportprädikat.
Fryso 518 ist der erste KFPS-Deckhengst, der aus Stamm 121, dem Stamm der Mina kommt.

Dedmer 519
*2017, Alwin 469 x Teeuwis 389 x Jasper 366 P

Dedmer ist ein Sohn der Alt-CK-Kampioene Wealtsje A. Model AA aus dem Stamm 110. Die bekannte Stute brachte bereits zwei Stertöchter (Väter Tsjalle 454 P & Hessel 480), ihr ältester Sohn (von Stendert 447) trägt darüber hinaus das Sportprädikat. Wealtsje A. erreicht 2014 im Tuigen einen IBOP-Score von ansehnlichen 80,0 Punkten. Die weitere Mutterlinie erweist sich als recht zuchtsicher und prädikatreich, darin findet sich u.a. die dubbelpreferente Liesbeth Model Pref (1975-2002, Mark 232 P x Hindrik 222).
Dedmer 519 erhielt als Fohlen eine 2. Prämie.

Foeke 520
*2017, Jehannes 484 x Onne 376 x Teunis 332 P

Der 3-jährige Foeke 520 kommt aus Stamm 038 und ist ein Sohn der 18-jährigen Hadewich Ster Pref. Diese Stute konnte zwar nicht mit überdurchschnittlichen Sporteistungen glänzen (IBOP Menproef 2012 mit 72,5 Punkten), ist aber als Zuchtstute überaus erfolgreich. Unter ihren 13 Nachkommen finden sich neben 3 Ster-Hengsten die Stendert 447-Tochter Odewich v.d. Olde Mette Moate Kroon Sport AA (*2012) sowie die 2013 geborene Rafaelle van de Olde Mette Moate Model AA (Beart 411 P). Die Mutterlinie geht zurück auf die weithin bekannte Wijkje Model Pref Prest (Nanne 197 x Hylke 186, 1968 – 1992), die neben 3 Model-Töchtern und 6 weiteren Sterren auch die beiden einflussreichen Stammbuchhengste Djurre 284 und Tsjerk 328 P brachte.
Foeke 520 ist Träger des Zwergwuchs-Faktors.

Tjalf 443 eingeschläfert

Traurige Nachrichten erreichen uns aus dem fernen Südafrika. Der dort stationierte Tjalf 443 Sport (Heinse 354 P x Tjimme 275) musste im Alter von 22 Jahren eingeschläfert werden, wie seine Besitzerin Marlise Botes auf Facebook mitgeteilt hat.

Das erfolgreiche Menpaard wurde 1998 geboren und erst im Alter von 10 Jahren über den Verkorte Onderzoek als Deckhengst zugelassen. Aufgrund nur weniger Nachkommen musste seine für 2013 geplante Abstammungskörung um ein Jahr verlängert werden, 2014 wurde er schließlich auf Nachkommen gutgekört.

Lediglich 54 Töchter von Tjalf 443 sind im Stammbuch des KFPS registriert, darunter aber 5 Kroonstuten (9,3%) und 26 Sterstuten, was einem sehr hohen Gesamt-Sterprozentsatz von 58,5% entspricht.
10 seiner Söhne erhielten ein Vb Ster, zwei weitere sind Rb Ster eingetragen.
In ABFP und IBOP-Tests lieferten die Nachkommen von Tjalf 443 regelmäßig hervorragende Ergebnisse, in der Zusammenschau liegen sie sowohl als Reit- als auch als Fahrpferde im oberen Mittelfeld.
Davon zeugen auch die recht hoch geschätzten Zuchtwerte des schönen “Tjalfie”.
Leider wurde dieser sehr gut vererbende Hengst nur wenig in der zucht eingesetzt – insgesamt bringt er es in seiner gesamten Deckkarriere nur auf etwas über 200 Bedeckungen, was seinen durchaus positiven Einfluss auf die Friesenzucht begrenzt. Dies dürfte auch daran liegen, dass er bereits im Dezember 2009 seinen Weg nach Südafrika antrat, wo er bis heute als Deckhengst im Einsatz war.

Zwischenstand nach ABFP-Test 6

Nachdem der 6. ABFP-Test des Jahres 2020 mit 05.11. über die Bühne gegangen ist, ist es ein weiteres Mal an der Zeit, sich die Zwischenergebnisse der bisherigen Beurteilungen anzusehen.

In diesem Jahr wird noch ein weiterer ABFP-Test abgehalten, somit werden sich die gemittelten Ergebnisse vor allem für die jungen Hengste, die dieses Jahr ihre Nachkommenskörung absolvieren noch verändern.

Regulär könnten in diesem Jahr die Hengste Walt 487, Erryt 488, Eise 489, Meinte 490, Markus 491, Nane 492 und Omer 493 ihre Abstammungskörung ablegen. Dazu wäre laut KFPS-Reglement die Beurteilung von 20 Nachkommen in ABFP-Tests oder im Zuge des CO notwendig.
Walt 487 kann diese Zahl definitiv nicht erreichen, da von diesem Hengst nur 7 Nachkommen registriert wurden. Darüber hinaus ist er nicht mehr aktiv in der Zucht.
Von Erryt 488 wurde bislang nur ein Nachkomme im ABFP getestet, insofern wird auch für diesen Hengst 2020 keine Abstammungskörung möglich sein.

Die erforderlichen 20 getesteten Nachkommen haben hingegen definitv Nane 492 (21) und Omer 493 (20) erreicht. Auch Meinte 490 (15) und Markus 491 (17) könnten mit dem ABFP-Test 7 noch auf die geforderte Anzahl kommen und somit 2020 gutgekört werden. Nicht sicher ist dagegen die Gutkörung von Eise 489, von dem erst 11 Nachkommen begutachtet wurden.

Ebenfalls für die Abstammungskörung in Betracht kämen die beiden in Nordamerika stationierten Hengste Tjaarda 483 und Julius 486, deren Gutkörung noch ausständig ist. Hinsichtlich Tjaarda 483 sieht es dahingehend etwas duster aus, da erst 4 von seinen Nachkommen eine ABFP-Prüfung abgelegt haben und in diesem Jahr in den USA offenbar keine ABFP-Prüfungen abgehalten werden. Julius 486 hat bereits 10 geprüfte Nachkommen, darüber hinaus befinden sich viele seiner Nachkommen in Europa, da der vielversprechende Norbert 444 P-Sohn drei Jahre in den Niederlanden stationiert war.

Um eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen, habe ich mich für diesen Zwischenbericht dazu entschlossen, auch die gemittelten Ergebnisse der jungen Hengste aus den letzten Körjahrgängen in die Grafik mit zu verpacken.
Die Visualisierung der bisherigen Ergebnisse in der Reitpferde-Prüfung sehen folgendermaßen aus:

Wie deutlich zu sehen ist, liegen die Hengste aus dem Körjahrgang 2015 mit Ausnahme von Markus 491 (Maurits 437 x Onne 376) in der Reitpferdeprüfung deutlich über dem langjährigen Mittel. Als besonders talentiert erwiesen sich bisher die Nachkommen von Meinte 490 (Beart 411 P x Anton 343 P) und Omer 493 (Gjalt 426 x Karst 362).

In den Einzelnoten erweist sich der Schritt der Markus 491-Nachkommen bisher als schwach (Ø 6,1), ein noch schwächeres Ergebnis darin zeigen die Nachkommen von Eise 489 (Maurits 437 x Olof 315 P) (Ø 6,0). Den stärksten Schritt zeigten hingegen die Nachkommen von Meinte 490 und Omer 493 (beide Ø 6,7).
Hinsichtlich des Trabs erreichten die Nachkommen aller Hengste aus dem Jahrgang 2015 überdurchschnittliche Beurteilungen zwischen Ø 6,9 (Meinte 490) und Ø 7,1 (Eise 489).
Auch im Galopp erwiesen sich die jungen Pferde bislang weitgehend als talentiert, mit Durchschnittsnoten von 7,0 schneiden die Nachkommen von Meinte 490 und Omer 493 in diesem Teilbereich am stärksten ab, deutlich abgeschlagen hingegen finden sich auch hier die Söhne und Töchter von Markus 491 (Ø 6,6).

Die beiden nordamerikanischen Hengste schneiden bislang höchst unterschiedlich ab – während sich die Nachkommen von Julius 486 (Norbert 444 P x Beart 411 P) unter dem Sattel bisher als recht talentiert erwiesen und auch in den Einzelnoten weitgehend über dem Durchschnitt liegen, gaben die 4 zum jetzigen Zeitpunkt getesteten Nachkommen von Tjaarda 483 (Time 398 x Lolke 371) ein überaus schwaches Bild ab. Insbesondere der Schritt der Pferde wurde als mangelhaft beurteilt (Ø 5,8), darüber hinaus scheinen auch Balance und Übergänge eher wenig Qualität zu vermitteln. Lediglich im Teilbereich Galopp konnten die vier Pferde über dem Durchschnitt scoren (Ø 6,8). Bei all dem darf natürlich nicht vergessen werden, dass die Beurteilung von lediglich 4 Pferden eine äußerst ungenügende Datenlage ergibt und sich diese Zahlen mit der Beurteilung weiterer Tjaarda 483-Nachkommen sehr schnell deutlich verändern können.

Die Prüfungen im Dressurfahren (Mennen) ergaben bislang folgendes Bild:

Die Nachkommen aller Hengste aus dem Körjahrgang 2015 konnten in dieser Disziplin deutlich über dem Durchschnitt punkten, besonders deutlich betrifft dies die Nachkommenschaft von Nane 492. In dieser Kohorte wurde der Trab weit über Durchschnitt bewertet (Ø 7,2), im Schritt schnitten die Pferde hingegen deutlich schwächer ab (Ø 6,1).
Ein ähnliches Bild zeigt sich für die Nachkommen von Eise 489. Diese Pferde wurden mit überaus hohen Noten im Trab bewertet (Ø 7,3), die Durchschnittsbewertung im Schritt darf aber getrost als sehr schwach eingeschätzt werden (Ø 5,6).

Auch die Nachkommen von Julius 486 konnten in der Menproef bislang überdurchschnittlich scoren, von Tjaarda 483 wurden bis dato erst 3 Nachkommen in dieser Disziplin beurteilt, die Ergebnisse dabei waren überraschend schwach. Tjaarda 483 selbst ist bekannt als überaus talentiertes Sportpferd vor dem Wagen – eine Eigenschaft, die die drei getesteten Nachkommen offenbar nicht geerbt haben.

Adel 357 Sport verstorben

Wie Peter Spahn, langjähriger Reiter und Besitzer des Hengstes heute auf Facebook bekannt gab, ist der einflussreiche und weithin bekannte Sporthengst Adel 357 verstorben. Er wurde stolze 28 Jahre alt und deckte – trotz Abkörung – bis zu seinem Lebensende im KFPS-D-Buch.

Quelle: facebook.com

Adel 357 wurde 1992 geboren und erhielt seine Deckzulassung im Jahr 1998. In seiner Zeit als aktiver KFPS-Deckhengst machte sich der Ludse 305-Sohn vor allem als hochklassiges Dressurpferd unter Marc-Peter Spahn einen Namen und ebnete den Weg der Rasse in das Dressurviereck mit.

Aufgrund der strengen Körpolitik des KFPS wurde Adel 357 unter Berücksichtigung seiner Vererbungsleistung im Jahr 2003 abgekört und aus der offiziellen KFPS-Zucht genommen. Bis dahin hatte der auch bei den Züchtern sehr beliebte Hengst bereits über 1100 Stuten gedeckt.

Unter seinen vielen im KFPS-Stb registrierten Töchtern finden sich nur 20% mit einem Sterprädikat, eine einzige Stute erreichte das Kroonprädikat.
10 seiner Nachkommen tragen aktuell ein Sportprädikat, sein Sohn Anders 451 darüber hinaus das Sport-Elite.
Nichtsdestotrotz konnten 2 Söhne von Adel 457 sich eine Akkreditierung als KFPS-Deckhengst sichern – der mittlerweile in Südafrika stationierte Anders 451 Sport-Elite (*2000), der ebenfalls als Dressurpferd große Erfolge feierte und als erster Friese an den Weltreiterspielen teilnahm und der 2017 verstorbene Hedser 465 (*2002), der in der Zucht de facto keine Rolle spielen konnte. Über Anders 451 wurde im Vorjahr der erste Enkelsohn von Adel 357 in den KFPS-Deckdienst übernommen – Ulbe 506 (Anders 451 x Anton 343 P).

Mit Adel 357 verlässt ein Hengst die Bühne, der der Friesenzucht nicht unbedingt durch besonders herausragende Vererbungsleistung einen Stempel aufgedrückt hat – wohl aber durch seine Präsenz und seine sportliche Leistung, die ihn zu einem Aushängeschild und Botschafter der Rasse in der ganzen Welt machte.

Fohlenkörungen 2020 – Analyse

Auch im Jahr der Pest ließ es sich das KFPS nicht nehmen, Fohlenkörungen zu organisieren.
920 Fohlen wurden in diesem Jahr den fachkundigen KFPS-Juroren vorgestellt und von ihnen beurteilt – im Vergleich zu den letzten Jahren wurden ca. 30% weniger Fohlen vorgestellt (2019 – 1480 Fohlen, 2018 – 1442 Fohlen), was angesichts der ungünstigen Bedingungen kaum verwunderlich ist. Auch muss erwähnt werden, dass auf dem amerikanischen Kontinent in diesem Jahr keine Körungen stattfinden konnten – im Vorjahr wurden z.B. über 200 Fohlen in den USA, Kanada und Mexiko gekört, im Jahr 2018 waren es knapp 190.

Spitzenreiter bei der Anzahl an gekörten Fohlen war in diesem Jahr Tymen 503 (Tsjalle 454 P x Harmen 424) – 66 seiner diesjährigen Fohlen wurden vor der Jury präsentiert, satte 20 davon erhielten eine 1. Prämie.
Auf dem zweiten Platz folgt der junge Teun 505 (Bartele 472 x Rindert 406), aus dessen erstem Fohlenjahrgang 56 junge Pferde vorgestellt wurden, darunter 14 1. Prämie-Fohlen.
Ebenfalls seinen ersten Fohlenjahrgang präsentierte Matthys 504 (Norbert 444 P x Beart 411 P). Unter den 54 gekörten Fohlen dieses Hengstes erhielten 16 eine 1. Prämie.

Betrachtet man die absoluten Zahlen im prozentualen Vergleich, stechen die Ergebnisse einiger Hengste deutlich hervor. So erhielten z.B. über 40% der gekörten Nachkommen von Tiede 501 (Alwin 469 x Loadewyk 431), Menne 496 (Norbert 444 P x Beart 411 P) und Tsjalle 454 P (Mintse 384 x Brandus 345 P) eine 1. Prämie, bei den Nachkommen von Ulbran 502 (Reinder 452 x Jakob 302) liegt dieser Wert sogar über 50%.

Dieser Direktvergleich weist aber aufgrund der sehr unterschiedlichen Anzahl gekörter Fohlen pro Vater einen nicht unerheblichen Verzerrungseffekt auf.
Um eine bessere Vergleichbarkeit zu erreichen, muss auch die Gesamtzahl der geborenen Fohlen berücksichtigt werden. Diese sieht mit aktuellem Stand folgendermaßen aus:

Spitzenreiter bei der Anzahl der 2020 registrierten Fohlen ist demnach Alwin 469 (Felle 422 x Tsjerk 328 P) mit 177 Nachkommen, welcher in der Körstatistik nach Anzahl nur auf Platz 4 liegt. Dichtauf dahinter liegt der die Körstatistik anführende Tymen 503 (175 Fohlen), den dritten Platz bekleidet aktuell der junge Teun 505 (151 Fohlen).
Dabei muss erwähnt werden, dass die Fohlenregistrierung in der KFPS-Datenbank für das Jahr 2020 ein noch laufender Prozess ist und somit noch nicht alle geborenen Fohlen auch registriert wurden. Die sich ergebenden Änderungen sind meiner Erfahrung nach zu diesem Zeitpunkt aber nur noch gering und sollten den Gesamteindruck nicht signifikant verändern.

Berücksichtigt man also die Gesamtzahlen der geborenen Fohlen im prozentualen Vergleich, ergibt sich folgendes Bild:

Ich hab in dieser Grafik im Hintergrund blass die prozentualen Durchschnittswerte der Fohlenkörungen 2020 für die vergebenen Prämien hinterlegt, um die Vergleichbarkeit weiter zu vereinfachen.
Anhand dieser Darstellung erkennt man deutlich, dass die höchst unterschiedlichen Anteile der gekörten Fohlen an der Gesamtzahl der registrierten Fohlen auch einen deutlichen Unterschied hinsichtlich der prozentualen Prämienverteilung ausmachen.

Ein weiterer Faktor bei der Interpretation der Körergebnisse ist weiters auch die Qualität der Mutterstuten, die von den jeweiligen Hengsten gedeckt wurden. In diesem Punkt finden sich teils erhebliche Unterschiede zwischen den Hengsten – über die Jahre hinweg ist ein eindeutiger Trend zu bemerken, Stuten mit hohen Prädikaten in größerer Zahl den jüngeren Vererbern und den “Trendhengsten” zuzuführen. In Bezug auf den Fohlenjahrgang 2020 bedeckten Hengste wie Teun 505, Jehannes 484, Tiede 501 und Yme 507 zu einem deutlich überproportionalen Teil Kroon- und Model-Stuten, wohingegen z.B. Hengste wie Erryt 488 (Meinse 439 x Sytse 385) oder Aarnold 471 (Wikke 404 x Jakob 302) keine Hochprädikatsstuten deckten und auch beim Steranteil unter den von ihnen bedeckten Müttern deutlich unter dem Durchschnitt liegen.

Bezieht man diesen Faktor mit ein, ergibt sich für manche Hengste ein durchaus überraschend positives Vererbungsbild – so wurden z.B. die Fohlen des Jahrgangs 2020 von Erryt 488 trotz Abstammung aus qualitativ schwach bewerteten Stuten zu beinahe 40% mit 1. und 2. Prämien beurteilt. Der Fohlenjahrgang 2020 von Reinder 452 (Aan 416 x Sierk 326) stammt nur zu knapp über 50% aus Sterstuten, trotzdem konnten knapp 60% der Fohlen eine 1. oder 2. Prämie erreichen.

Abschließend bleibt zu sagen, dass die Körergebnisse eines einzigen Fohlenjahrgangs trügerisch sein können. Die Qualität der Mutterstuten ist bei den einzelnen Hengsten Schwankungen unterworfen, darüber hinaus sind die Zahlen der gekörten Fohlen in einem Jahrgang zumeist zu gering, um sichere Prognosen treffen zu können.
Deshalb habe ich mir auch die Gesamtzahlen der gekörten Fohlen angesehen und mit der Gesamtanzahl der geborenen Fohlen abgeglichen. Die mir dahingehend verfügbaren Daten reichen zurück bis ins Jahr 2011, deshalb sind die KFPS-Deckhengste ab der Stb-Nr. 454 (Tsjalle) in der Statistik erfasst.

Die Statistik offenbart in dieser Form der Aufbereitung durchaus einige Überraschungen, da sie z.T. mit sehr hohen Zahlen hantiert und somit zu durchaus treffsicheren Aussagen beigezogen werden kann. Um der Transparenz Genüge zu tun und eine möglichst leichte Interpretierbarkeit zu gewährleisten, ist die Anzahl der berücksichtigten Fohlen je Hengst mit angeführt.

Ich wünsche viel Vergnügen beim Stöbern, Entdecken und Interpretieren :).

Stellungnahme des KFPS zu den Vorgängen im Vorstand

Das KFPS hat gestern auf seiner offiziellen Internetpräsenz phryso.com Stellung zu den aktuellen Vorgängen im Vorstand und den damit verbundenen Rücktritten genommen.

“Seit dem Erscheinen des Rapports von Boet 516 am Ende des vorigen Jahres, in welchem vermeldet wurde, dass der Hengst an Hemiplegia laryngis (Kehlkopfpfeifen) leidet, ist der Vorstand im Gespräch mit den Mitgliedervertretern über diese Gutkörung und die Haltung der Hengstkörungskommission (HKC) dazu.
Nach mehreren Treffen konnten sich die Mitgliedervertreter und der Vorstand nicht auf die Benennung einer neuen HKC für den Jahrgang 2020/2021 einigen.

Im Juli wurden durch Mitgliedervertretung und Vorstand unter anderem Beschlüsse gefasst, um die Thematik im Körregelwerk zu umrahmen und eine Handlungsbeschreibung für das Körprozedere zu formulieren, was die Verhinderung kontroversieller Entscheidungen zum Ziel hatte.

Unterschiedliche Auffassungen diesbezüglich innerhalb des Vostandes führten Ende September zum Rückzug des Vorstandsvorsitzenden Wiebe Wieling.

Anfang Oktober wurde im Zuge einer Vorstandsversammlung beschlossen, zeitnah drei weitere Mitglieder in den Vorstand zu berufen. Dabei handelt es sich um Anita van Kempen-Elberse (Het Friesch Paard Limburg), Roelof Bos (It Fryske Hynder) und Jan Raaijmakers (Het Friesche Paard Zuid-Nederland). Sowohl den alten als auch den neuen Vorstandsmitgliedern wurde das Vertrauen durch die Mitgliedervertretung ausgesprochen, eine gute Kommission für das Hengstkörungsprozedere 2020/2021 zu benennen.

Nach mehreren Gesprächen und sorgfältigen Abwägungen entschied sich der Vorstand, Piet Bergsma, Harrie Draaijer und Frenk Jespers als Kommission für 2020/2021 vorzuschlagen. Die geschah trotz Einwänden aus dem Mitgliedsbeirat, welcher sich für eine weiterführende Änderung der Zusammenstellung aussprach.
Am 30. Oktober wurden im Zuge einer Online-Versammlung mit den Mitgliedervertretern der Vorstandsvorschlag bzgl. HKC 2020/2021 und die Vorausplanung 2021-2025 erläutert und anschließend per Mail zugestellt.

Die Mitgliedervertretung hat daraufhin gegenüber dem Vorstand angegeben, dass von Seiten der Mitglieder nicht genug Geschlossenheit bestehe, um dieser Ernennung zuzustimmen, womit ein neuer Kommissionsvorschlag vom Vorstand gemacht werden müsse.
Zwei Vorstandsmitglieder – Geralt Pots und Sieneke Mekkes – konnten einem Neuvorschlag nicht zustimmen und traten infolgedessen mit sofortiger Wirkung von ihren Positionen zurück.

Die aktuellen Mitglieder der Hengstkörungskommission, welche mit der Beurteilung des zweiten Teils der laufenden Hengstleistungsprüfung betraut sind, setzen daher ihre Tätigkeit aus. Einerseits mangelt es ihnen an Vertrauen, andererseits fühlt sich die Jury in Bezug auf die Eigentümer der jungen Hengste verpflichtet, das Körprozedere abzuschließen. In Absprache mit dem Vorstand wurde die Übereinkunft getroffen, die Endbeurteilung um eine Woche zu vertagen. Dieser findet nun, beurteilt durch die oben genannten Personen, am Samstag, 21.11.2020 statt.

Der Vorstand berät nun über einen neuen Vorschlag für die Körkommission, welche am 7.12. ihr Amt aufnehmen soll, um die 1. Besichtigung des Jahrgangs 2020/2021 zu beurteilen.
Am 18.11. findet eine Online-Regionalversammlung statt, in welcher sich Mitglieder für eine Teilnahme an der HKC nominieren lassen können. Auf dieser Versammlung sollen Vorstand und Mitgliederbeirat einen Bericht vorlegen und die entstandene Situation erläutern.”

(aus dem Niederländischen von friesenpanorama.com)

1. Besichtigung 2020 – 312 Teilnehmer und Live-Übertragung

Mit großer Spannung wurden von vielen bereits die Pläne des KFPS hinsichtlich der 1. Besichtigung 2020 erwartet, die traditionell im Dezember stattfinden soll.
In Anbetracht der sich europaweit zunehmend zuspitzenden Corona-Situation war nicht klar, ob und wie das Publikum an dieser wichtigen Körveranstaltungen teilnehmen können würde.
Nun hat das KFPS verlautbart, dass die gesamte 1. Besichtigung im Zeitraum zwischen 7.12 und 12.12.2020 live im Internet übertragen wird.
Die 312 angemeldeten Hengste werden dazu in kleineren Gruppen gekört, die Reihenfolge richtet sich darüber hinaus nicht wie gewohnt nach den Vätern, sondern wird nach Herkunft und Trainigsställen der Pferde erfolgen.

Hauptlieferant der diesjährigen 1. Besichtigung ist der 2015 gekörte Markus 491 (Maurits 437 x Onne 376) mit 33 angemeldeten Söhnen aus seinen ersten beiden Fohlenjahrgängen.
An zweiter Stelle folgt der ungebrochen beliebte Alwin 469 (Felle 422 x Tsjerk 328 P) mit 27 jungen Hengsten, dicht vor Jehannes 484 (Tsjalle 454 P x Oepke 266) mit 26 gemeldeten Söhnen.

Anzahl Teilnehmer 1e Bes. 2020 nach Vater

Elias 494 (Jorn 430 x Maiko 373 – 7 Hengste), Jurre 495 (Maurits 437 x Jasper 366 P – 21 Hengste), Menne 496 (Norbert 444 P x Beart 411 P – 12 Söhne), Mees 497 (Tymon 456 x Dries 421 – 4 Söhne), Rommert 498 (Norbert 444 P x Jasper 366 P – 11 Söhne) und Siert 499 (Dries 421 x Sape 381 – 1 Sohn) präsentieren in diesem Jahr zum ersten Mal junge Hengste vor der Körjury.

Besorgniserregend zu beobachten ist dabei der Umstand, dass als Väter der angemeldeten Hengste in hohem Maße Träger von Gendefekten zu Buche schlagen.

Beinahe 40% der jungen Hengste stammen von Vätern ab, die als Träger der Gendefekte Hydrocephalus (Wasserkopf) und/oder Zwergwuchs identifiziert wurden.
Insbesondere der Einfluss der drei gekörten Söhne von Maurits 437 (Eise 489, Markus 491 und Jurre 495) ist dabei kritisch anzumerken. Alle drei haben die Veranlagung für die Vererbung des Hydrocephalus von ihrem Vater ererbt, erfreuen sich bei den Züchtern aber ungebrochener Beliebtheit.
In Anbetracht der ohnehin begrenzten genetischen Basis in der Friesenpopulation, ist dieser Umstand besorgniserregend und sollte nicht unerwähnt bleiben.

CO-Endbeurteilung um eine Woche verschoben

Die für kommenden Samstag, 14.11.2020 angesetzte Endbeurteilung der Deckhengstanwärter im diesjährigen CO wurde laut Meldung des KFPS-Portals phryso.com um eine Woche verschoben.
Als neuer Termin wurde der 21.11.2020 genannt.

An der Endbeurteilung werden aller Voraussicht nach 4 Hengste teilnehmen. Zuletzt hatte sich der verspätet angelieferte Hessel 480-Sohn Beant fan de Lege Geaen für die Teilnahme qualifiziert.

Die kurzfristige Verschiebung des Termins dürfte wohl auch mit den seit Jahren immer wieder aufkochenden Unstimmigkeiten im KFPS-Vorstand hinsichtlich der Besetzung der Hengstkörungs-Jury zusammenhängen. Kürzlich hatten aufgrund dieser Querelen zwei Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt verkündet.

Krachen im Gebälk – zwei weitere KFPS-Vorstandsmitglieder zurückgetreten

Das KFPS gab gestern auf phryso.com bekannt, dass nach dem Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Wiebe Wieling nun auch dessen interimistischer Nachfolger Geralt Pots und das Vostandsmitglied Sieneke Mekkes den Hut genommen haben.
Offenbar herrschen zwischen dem Vorstand und dem Mitgliederbeirat (ledenraad) tiefgehende Meinungsverscheidenheiten bzgl. der Körpolitik bzw. der Aufstellung der Hengstenkörungsjury.
Der Konflikt dürfte auch mit der Gutkörung von Boet 516 (Jouwe 485 x Uldrik 457) im letzten Jahr zu tun haben, von dem nachträglich bekannt wurde, dass er unter Hemiplegia lanryngis (Kehlkopfpfeifen, Tönen) leidet.
Da eine genetische Komponente dieser Erkrankung nicht auszuschließen ist, geriet die Hengstenkörungsjury für die Körung des Hengstes unter scharfe Kritik.

Man darf gespannt sein, wie sich die offenbar äußerst angespannte Lage im KFPS-Vorstand weiter entwickeln wird und welche konkreten Folgen sich daraus ableiten werden.