Neuregelung im österreichischen Tierschutzgesetz – Verkauf von Pferden durch Privatpersonen

Im Moment macht sich große Aufregung in diversen Pferde-Verkaufsgruppen hinsichtlich der Novelle des österreichischen Tierschutzgesetzes breit. Um die Diskussion möglichst sachlich zu halten, möchte ich die nun gültige Gesetzeslage hinsichtlich des Verkaufs von Tieren durch Privatpersonen kurz umreißen und erklären.

Das Österreichische Bundesgesetz über den Schutz der Tiere (ÖTschG, BGBI. I Nr. 118/2004 in der Fassung vom 29.04.2017) regelt den Verkauf von Tieren durch folgenden, in §8a kundgemachten Gesetzestext:

§ 8a. (1) Das Feilbieten und das Verkaufen von Tieren auf öffentlich zugänglichen Plätzen, soweit dies nicht im Rahmen einer Veranstaltung gemäß § 28 erfolgt, sowie das Feilbieten von Tieren im Umherziehen sind verboten.

(2) Das öffentliche Feilhalten, Feil- oder Anbieten zum Kauf oder zur Abgabe (Inverkehrbringen) von Tieren ist nur im Rahmen einer gemäß § 31 Abs. 1 genehmigten Haltung oder durch Züchter, die gemäß § 31 Abs. 4 diese Tätigkeit gemeldet haben, sofern sie nicht auf Grund einer Verordnung von dieser Verpflichtung ausgenommen sind, gestattet. Dies gilt auch für derartige Aktivitäten im Internet. Ausgenommen davon ist die Vornahme solcher Tätigkeiten im Rahmen oder zum Zweck der Land- und Forstwirtschaft.

Was bedeutet das konkret?

Wer darf in Zukunft Tiere anbieten?

Das öffentliche Anbieten von Tieren ist mit Inkrafttreten des Gesetzes nur noch folgenden Personen erlaubt:

  • lt. § 31 (1) TSchG bewilligte Halter im Rahmen einer gewerblichen oder sonstigen wirtschaftlichen Tätigkeit (z.B. Besitzer von Einstellbetrieben, gewerbliche Händler)
  • Haltern im Rahmen von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben (betrifft vorrangig Nutztiere)
  • lt. § 31(4) TSchG genehmigte oder von der Genehmigung ausgenommene Züchter (von der Genehmigungspflicht ausgenommen sind Züchter von Zierfischen, domestizierten Ziervögeln und Geflügel, Kleinnagern, Kaninchen, Zehnfußkrebsen und Kopffüßern).

Wo dürfen Tiere angeboten werden?

Der Begriff der “öffentlichen Plätze” bezieht sich insbesondere auf das Anbieten auf Internetplattformen (Verkaufsseiten, aber z.B. auch [geschlossene] Verkaufsgruppen auf Facebook), in Printmedien (Kleinanzeigen) und über einen Aushang z.B. im Supermarkt. Privathalter ohne Bewilligung dürfen ihre Tiere zukünftig NICHT mehr auf diesen Wegen anbieten.

Weiterhin rechtens sind z.B. das Anbieten über einen Aushang im Vereinsheim oder durch Mundpropganda (nicht öffentliches Anbieten).

Wie kann ich nun als Privathalter ohne Bewilligung mein Pferd verkaufen?

Zum einen besteht weiterhin die Möglichkeit des nicht-öffentlichen Anbietens (s.o.), zum anderen können gewerbliche Halter (z.B. Stallbetreiber) im Zuge einer Dienstleistung Tiere im Namen von Privathaltern ohne Bewilligung anbieten.

Diese Neuregelung betrifft ausschließlich den Verkauf von Tieren in Österreich!

ABFP- und IBOP-Ergebnisse der letzten Jahre statistisch betrachtet

Da der letzte Artikel hinsichtlich der statistischen Auswertung der aktuellen ABFP-Ergebnisse so viel positive Resonanz hervorgerufen hat, habe ich mich noch etwas stärker in die Statistik vertieft.

Herausgekommen ist eine Übersicht über alle Hengste, deren Nachkommen von 2015 bis dato in der Rij- oder Menproef mehr als 5 Ergebnisse in IBOP- oder ABFP-Prüfungen gebracht haben.

Zur grafischen Darstellung:

Die rote Linie gibt den Punkte- Durchschnitt der jeweiligen Disziplin unter Berücksichtigung aller registrierten Ergebnisse wieder.

Die vertikalen, blauen Balken zeigen die Varianz der Ergebnisse der Nachkommen des jeweiligen Hengstes (niedrigste Punktzahl bis höchste Punktzahl).

Die grüne Querlinie in den blauen Balken markiert die durchschnittliche Punktezahl der Nachkommen des jeweiligen Hengstes.

Unten an der horizontalen Achse finden sich die Namen der Väter der jeweilig geprüften Pferde, die in Klammern angestellte Zahl gibt Auskunft darüber, wie viele Ergebnisse in der Berechnung berücksichtigt wurden. Statistisch betrachtet steigt die Relevanz der Ergebnisse mit der Anzahl der berücksichtigten Datensätze – bedeutet also: viele berücksichtigte Ergebnisse = hohe Aussagekraft.

Aufmerksame Beobachter werden schnell feststellen, dass in dieser Listung mehrere bekannte Hengste fehlen. Dieser Umstand ist dem zeitlichen Ausschnitt der Daten geschuldet – meine detailgenauen Aufzeichnungen zu den IBOP- und ABFP-Ergebnissen reichen nur bis 2015 zurück, aussagekräftige (weil vollständige) Datensätze für einen früheren Zeitraum zu recherchieren ist darüber hinaus recht schwierig.

ABFP - IBOP - 2017 Rij

ABFP - IBOP - 2017

In beiden Statistiken sticht Aarnold 471 mit den bislang außerordentlich hohen Ergebnissen seiner Nachkommen deutlich hervor, dabei muss aber in Betracht gezogen werden, dass diese Zahlen aufgrund der schwachen Datenlage noch keine hohe Aussagekraft haben. Auch Epke 474 und Alke 468 starten in Anbetracht dessen positiv in ihre Nachkommenkörung,

Durch sehr gute Datenlage validiert sind jedoch die überaus positiven Ergebnisse der Nachkommen von Norbert 444, der in beiden Disziplinen deutlich über dem Durchschnitt reüssiert.

Dasselbe gilt für den seit diesem Jahr wieder im Deckdienst stehenden Take 455 und die kürzlich auf Abstammung gutgekörten Hengste Wimer 461 und Wolfert 467, deren Nachkommen ebenfalls in beiden Disziplinen überdurchschnittliche Werte erreichten.

Signifikant bessere Reit- als Fahrpferde liefert offenbar Tymon 456 – seine Nachkommen erreichten in der Rijproef überdurchschnittliche Prüfungsergebnisse, in der Menproef liegen ihre Resultate hingegen knapp unter dem errechneten Durchschnitt.

Beart 411 P – seines Zeichens bekannt als Vererber hervorragender Sportveranlagungen – konnte in den letzten Jahren viele positive Ergebnisse in der gerittenen Disziplin verzeichnen – auch in der Menproef schnitten seine Nachkommen überdurchschnittlich gut ab, wobei beachtet werden muss, dass lediglich 5 Ergebnisse aus dieser Disziplin vorliegen. Sinngemäß gilt dies auch für seinen Vater Jasper 366 P – dabei muss aber auch berücksichtigt werden, dass Jasper 366 mit seinen 22 Jahren mittlerweile zu den “alten Herren” des Stammbuchs gehört. Die immer noch überaus positiven Ergebnisse seiner Nachkommen beweisen damit einmal mehr, in welch tiefgreifender Weise dieser Stempelhengst die Friesenzucht über viele Jahre hinweg im positiven Sinne geprägt hat.

 

 

 

ABFP 2017 – Ergebnisse und Tendenzen

Der ABFP-Test ist eines der wichtigsten Instrumente des KFPS, um die Vererbungsleistung der lizenzierten Deckhengste hinsichtlich der Sportveranlagung zu bestimmen. Nicht umsonst spielen die Ergebnisse aus dieser Leistungsprüfung eine nicht unerhebliche Rolle in der endgültigen Beurteilung der Deckhengste, der sogenannten Abstammungskörung.

Insofern ist es auch jedes Jahr erneut hochinteressant, die Ergebnisse der teilnehmenden Pferde zu verfolgen und in Bezug zu deren jeweiligen Vätern zu stellen, lassen sich so doch laufend Tendenzen hinsichtlich der leistungsbezogenen Vererbungsqualität ermitteln.

Im Jahr 2017 wurden bislang 3 ABFP-Tests abgehalten, in denen auch bereits mehrere Nachkommen von Hengsten gestartet sind, deren Abstammungskörung noch aussteht (Wybren 464, Alke 468, Bikkel 470, Aarnold 471, Bartele 472 und Epke 474). Im Fall von Bartele 472 war dies bislang nur ein einziges Pferd, insofern macht eine Berücksichtigung in der Statistik noch nicht viel Sinn. Von den anderen Genannten liefen aber bereits mehrere Nachkommen (teilweise bereits 2016), was einen statistischen Vergleich der bisherigen Ergebnisse möglich macht.

Dazu habe ich die Ergebnisse aus der Reitprüfung und der Dressurfahrprüfung in zwei separaten Grafiken aufgeschlüsselt:ABFP 2017 - Stand 26-04-2017 Rijproef

ABFP 2017 - Stand 26-04-2017 Menproef

Die rote Linie zeigt dabei den jeweiligen Mittelwert aller Prüfungsergebnisse von Nachkommen der berücksichtigten Hengste in der jeweiligen Disziplin, die blauen Balken umreissen die Varianz der Ergebnisse der Nachkommen des jeweiligen Hengstes (von der niedrigsten bis zur höchsten Punktzahl) – die darin eingezeichnete grüne Linie wiederum gibt den Mittelwert der Ergebnisse der Nachkommen des jeweiligen Hengstes wieder.

Von Wybren 464 wurden bislang 19 Nachkommen in ABFP-Tests vorgestellt, in beiden Disziplinen schnitten die Pferde dabei eher unterdurchschnittlich ab.

Von Alke 468 wurden bislang nur 6 Nachkommen geprüft, deren Leistung vor allem unter dem Sattel deutlich über Durchschnitt lag. In der Menproef konnten die Pferde knapp über dem Mittel reüssieren.

Die 17 geprüften Nachkommen von Bikkel 470 zeigten bislang vor allem vor dem Wagen ein eher schwaches Leistungsbild und schnitten auch unter dem Sattel unterdurchschnittlich ab.

Ganz anders verhält es sich mit den bislang 6 geprüften Aarnold 471-Nachkommen, die in beiden Disziplinen bis dato mit außerordentlich guten Ergebnissen zu beeindrucken wussten und für ihren Vater einen prima Start in die Abstammungskörung lieferten.

Auch die Nachkommen von Epke 474 (5 geprüft) konnten bislang überdurchschnittliche Leistungen erbringen, bei ihnen zeigt sich dabei im Moment ein signifikant höheres Leistungspotential vor dem Wagen als unter dem Sattel.

Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse die weiteren ABFP-Tests des Jahres bringen und wie diese die momentanen Tendenzen in der Beurteilung der einzelnen Hengste beeinflussen.

 

Super-Topper im ABFP 3

Der heute zu Ende gegangene ABFP 3 (13.03.2017 – 26.04.2017) brachte erneut hervorragende Ergebnisse von den Nachkommen von Aarnold 471.

img_1681

Erneut Vater des ABFP-Toppers – Aarnold 471! Foto: Markus Neuroth / friesenwiki.de

Der absolute Topper in dieser ABFP-Runde (7 Teilnehmer im regulären Ablauf) war der Aarnold 471 x Model Sport v. Beart 411 P gezogene Tymen van ‘t Lansink Ster (*2014).
Er lieferte unter dem Sattel ein Ergebnis von hervorragenden 89,0 Punkten und konnte diese Top-Leistung in der Menproef sogar noch steigern, wo er 90,0 Totalpunkte abzuliefern verstand. Eine glatte 8,0 in der Tuigproef bestätigte seine hervorragenden Allround-Qualitäten und bescherten ihm die aktuelle Kopfposition im Klassement aller bisherigen ABFP-Teilnehmer des Jahres.

Auf dem 2. Platz findet sich der Sterhengst Ubbo v/d Maria Louise Hoeve (*2014, Bikkel 470 x Kroon v. Onne 376) mit ebenfalls hervorragenden 80,5 Punkten in der Rijproef, 75,5 Punkten in der Dressuranspannung und einer 6,0 im Tuig.

Der 3. Platz geht an einen weiteren Aarnold 471-Sohn. Der in Deutschland von H.J. Bothmer gezogene Viktor van den Meyerhöfen Ster (*2014, Aarnold 471 x Kroon Sport v. Mintse 384) brachte es auf schöne 77,0 Punkte sowohl unter dem Sattel als auch in der Dressuranspannung. Auch im Tuig wurde ihm mit einer 7,0 eine gute Veranlagung bescheinigt.

5 Pferde wurden darüber hinaus im 2-wöchigen ABFP-Test vorgestellt, alle starteten dabei unter dem Sattel. Mit ex aequo 74,5 Punkten gingen die beiden Stuten Quincy Ster (*2013, Norbert 444 x Ster Pref. Teunis 332 P) und Silke fan Teakesyl Ster (*2013, Maurits 437 x Ster Pref v. Onne 376, Vollschwester von Markus 491) als Topper dieser Gruppe aus der PRüfung.

Die Detailergebnisse sind wie immer auf kfps.nl abrufbar

CO-Hengst mit beeindruckendem Tuig-Debut

Am vergangenen Wochenende präsentierte sich der zum CO 2017 angewiesene Milan fan Stal Bellefleur (*2012, Norbert 444 x Beart 411) im Zuge des Noordelijke Tuigpaardendag in Luttenberg, NL erstmals in einem Tuigbewerb und erhielt äußerst wohlwollende Kritiken. Mit Robbie van Dijk an den Leinen bewies er eindrucksvoll seine spektakuläre Veranlagung in dieser Disziplin. Milan fan Stal Bellefleur war bereits 2015 zur CO zugelassen worden, verließ diesen jedoch frühzeitig, 2016 startete er trotz Anweisung zum CO nicht.

Milan fan Stal Bellefleur auf der HK 2015 – Foto: Markus Neuroth / friesenwiki.de

Ebenfalls am vergangenen Wochenende lieferte außerdem die in Deutschland gezüchtete Mira-Viktoria vom Lindenbaum tolle Ergebnisse in der Dressuranspannung. Die 2004 geborene Modelstute (Tsjalke 397 x Feitse 293 P) konnte mit Susan Bouwman-Wind an den Leinen ihre letzten notwendigen Punkte für den Erhalt des Sportprädikats holen. Ein großer Erfolg für ihre Züchter (M. Lindner & U. Baumgartner aus Deutschland) und Besitzer (P. Jung & I. Hafner-Jung aus Österreich)!

Der moderne Friese – eine kritische Betrachtung

Der Friese an sich gehört wahrscheinlich mit zu den bekanntesten Pferderassen der Welt – sein typisches Exterieur, die exklusive Rappfarbe und das oft üppige, gelockte Langhaar machen ihn neben seinem typischen, “rollenden” Trab zu einer unverwechselbaren Erscheinung und zum idealisierten Traumpferd manch pferdebegeisterten Kindes (oder auch Erwachsenen).

Soviele Idealisierungen dem Friesen zugeschrieben werden, soviele Vorurteile existieren aber auch dieser alten Rasse gegenüber – Tulpentreter, Kutschpferd oder Kaltblut sind da nur ein denkbar kleiner Ausschnitt der mannigfaltigen Zuschreibungen von Kritikern und Unwissenden.

Ein besonders perfides Vorurteil hält sich aber hartnäckig und wird in vielen Diskussionen vor allem dazu genutzt, die Zuchtziele des KFPS und die züchterische Entwicklung des KFPS-Friesen zu kritisieren – es handelt sich um die Mär von der massiven Typveränderung in der Friesenzucht und dem damit immer wieder einhergehenden Vergleich von Sportfriesen vs. Barockfriesen.

Zeit für mich, mich etwas intensiver mit dieser immer wieder aufflammenden Diskussion konstruktiv auseinander zu setzen!

hielke-vant-grupje-004

Sportlich und kalibrig? Kein Widerspruch bei Hielke van ‘t Grupje Vb Ster (Reinder 452 x Oege 267)

Ist der Friese ein Barockpferd, und wenn ja, wie viele?

Im deutschsprachigen Raum ist der Begriff “Barockpferd” weitaus weniger alt, als man im Allgemeinen annehmen möchte. Vor allem im Laufe der 1990er Jahre prägte eine Vielzahl von Autoren diesen Ausdruck mehr oder minder präzise als Begriff für solche Rassen, die zur Zeit des Barock (ca. 1575 – 1770) an den mitteleuropäischen Höfen als Kriegs-, Reitkunst- oder Karrossierpferde vermehrt eingesetzt wurden und / oder der im Barock beliebten, rubens’schen Idealform des beleibten Körpers entsprechen.

Eine griffige, einheitliche Definition lässt sich schon für den Begriff per se nicht finden, noch schwieriger wird es aber, die exakt dazu zählenden Rassen anhand belegbarer Gemeinsamkeiten fundiert festzulegen.

“Friesen” – im Sinne von Pferden aus den Niederlanden im Friesentyp – hat es zur Zeit des Barock bestimmt gegeben, aufgrund ihrer imposanten Erscheinung ist sicherlich auch davon auszugehen, dass solche Pferde bei Hofe beliebt waren. Inwiefern diese “Barockfriesen” dem heutigen Rassetyp oder dem rubens’schen Ideal qua Körperfülle entsprachen, lässt sich kurzgefasst nur sehr schwer beurteilen … Fotografien aus der Zeit sind bekanntlich rar 😉 und die idealisierten Malereien und Fresken der barocken Künstler sind nicht unbedingt als naturalistische Darstellungen zu betrachten.

Ob dahinter eine selektive Zucht im heutigen, stark an festgelegte Kriterien orientierten Sinne oder gar eine tragende Population von Friesen an den europäischen Höfen stand, lässt sich aus heutiger Sicht schwer beantworten. Pferde aus Friesland fanden aber jedenfalls Erwähnung in der zeitgenössischen Literatur – dort vor allem als besonders begabte Dressurpferde, die in den zur Zeit des Barock blühenden Hofreitschulen zum Einsatz kamen.

Das “Friesch Paarden Stamboek” allerdings wurde am 1. Mai 1879 gegründet und ist damit erst ein gutes Jahrhundert nach dem Niedergang des Spätbarock bzw. Rokoko entstanden – die Ursprünge unseres heutigen Friesenpferdes mögen also gerne (so wie die aller althergebrachten Pferderassen) bis dorthin und noch viel weiter zurückreichen, die selektive Zucht der heute unter der Bezeichnung “Friese” bekannten Rasse – nach festgelegten Kriterien in einer Kooperation aus mehreren Züchtern mit demselben Zuchtziel – begann 1879.

Ist der Friese also ein Barockpferd? Ich begnüge mich mit der Anschauung, dass diese Beurteilung mangels bindender Klassifikationskriterien dem Betrachter überlassen sein möge und antworte daher mit einem klaren: JEIN!

noblesse-fan-limbach-011

Auch ohne Barock eine Schönheit – Noblesse fan Limbach (Jerke 434 x Jasper 366)

Ist der Friese ein Sportpferd?

Sofern man ein Sportpferd als ein solches klassifiziert, das im Exterieur die Veranlagung mitbringt, in Pferdesportdisziplinen (welcher Art auch immer) erfolgreich zu sein, so kann man diese Frage in Bezug auf die Gesamtheit der Rasse der Friesen getrost mit Ja beantworten. Die Ursprünge der KFPS-Zucht liegen in edlen, bewegungsstarken Reit- und Fahrpferden, die im Friesland des ausgehenden 19. Jahrhunderts den wohlstandsstärkeren Klassen als leichtfüßige Karrossierer vor der Sjees, als elegante Reitpferde und auch als leistungsstarke Trabrennpferde in den ‘kortebaan-draverijen’ unter dem Sattel dienten. Sie wurden als die “Prunkpferde des Bauernstandes” nicht in erster Linie für die schwere Arbeit in der Landwirtschaft selektiert und zeigten sich – wie zeitgenössische Fotografien und (naturalistische) Illustrationen beweisen – in einem dem heutigen Friesen gar nicht unähnlichen, sportlichen Typ.

Allerdings konkurrierten diese ursprünglichen Friesen stark mit den bedeutend schwereren Arbeitsrassen – die Notwendigkeit von Arbeitspferden war es auch, die den prunkvollen Friesen des 19. Jahrhunderts an den Rand der Ausrottung trieb, ehe die Gründung des FPS diesem Umstand entgegensteuerte und die letzten verbliebenen Zuchtpferde unter ihre Fittiche nahm.

Die militärischen Auseinandersetzungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, namentlich die beiden Weltkriege (1914 – 1918, 1939-1945), machten selbstverständlich auch nicht vor den Friesenpferden halt und hatten durchaus nachhaltige Auswirkungen auf die damals noch immer relativ kleine Rassepopulation. Ein “Prunkpferd” war in den bitteren Kriegs- und Zwischenkriegszeiten keine Überlebenshilfe, stattdessen war im ländlichen Friesland die Nachfrage nach kräftigen Arbeitspferden groß und auch die friesische Rasse entwickelte sich zusehends weg vom royalen, eleganten “Luxuspferd” hin zu einem Pferd, das den rauen Gegebenheiten mehr entsprach. So entwickelte sich der heute in den Niederlanden als “Landbouw”-Typ bekannte Friesenschlag, dessen Stärken mehr im Ziehen des Pfluges als im leichtfüßigen Trab vor der Sjees oder unter dem Sattel lagen – und  natürlich waren diese Pferde auch nicht mehr mit dem eleganten, hochbeinigen Exterieur ihrer Vorfahren gesegnet.

Diese Phase in der Rasseentwicklung des KFPS-Friesen ist auch heute noch in manchen Pferden sichtbar und wird gerne von Befürwortern der “Barockpferde”-Hypothese ins Feld geführt, um ihr persönliches Idealbild eines Friesen historisch zu belegen. Dabei wird aber gerne vergessen, dass der “Landbouw”-Typ weder ein Vertreter nach der wie auch immer gearteten “Barockpferde-Klassifikation” ist, noch jemals ein adoriertes Zuchtziel für die Rasse der Friesen an sich war. Vielmehr kann man die Entwicklung der Rasse in diese Richtung als ein notwendiges Übel betrachten, das den historischen Umständen geschuldet war.

Das KFPS jedenfalls hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Entwicklung rückgängig zu machen und besinnt sich in seiner Zucht- und Körpolitik sozusagen auf die Wiederherstellung der ursprünglichen Rassetypologie. Ziel ist demnach die Zucht eines eleganten, gangbegabten Gebrauchspferdes, das vielseitig sowohl unter dem Sattel als auch vor dem Wagen einsetzbar ist.

Der ominöse “Sportfriese”

Nun gut, der Friese war in seinen Ursprüngen – und ist es auch in der Gegenwart – eine Pferderasse, deren Verwendungszweck auch im Sport liegt. Entgegen der Meinung mancher Kritiker hat sich daraus allerdings keine ausgeprägte und forcierte Diversifikation der Rasse entwickelt, wie dies z.B. bei vielen deutschen Warmblutrassen (in Spring- und Dressurlinien) der Fall ist – vielmehr ist das KFPS auch gegenwärtig immer noch bestrebt, die multiple (Sport)eignung der gesamten Rasse bei Erhalt eines einheitlichen Rassetyps zu fördern, was u.a. durch die immer noch gängige Praxis der multidiszplinären Hengstleistungsprüfung geschieht. Einen forciert gezüchteten “Sportfriesen” gibt es also nicht, wenngleich es natürlich mittlerweile viele Individuen unter den Friesen gibt, die ihre Sporteignung durch den Erhalt des Sportprädikats stolz als Namenszusatz tragen.

SONY DSC

Stolzer Träger eines ELITE-Sportprädikats –  Zen ‘fan Panhuys’ Ster Sport-Elite (Dries 421 x Fabe 348 P)

Der Status quo – Alter Schlag oder “KWPN mit Kötenbehang”?

Das Argument, das KFPS würde den Friesen weg von seinem Ursprung und hin zu einem “KWPN mit Fesselbehang” entwickeln, stirbt in den leider immer wieder schwelenden Diskussionen mit Verfechtern des “alten Schlages” nicht aus.

Dabei kann – wie im oberen Teil hoffentlich geschehen – recht schlüssig dargelegt werden, dass der Friese nie als schweres, kaltblutartig anmutendes Pferd konzipiert war, sondern bereits in seinen Ursprüngen ein vielseitiges Gebrauchspferd von elegantem, luxuriösem Typ darstellte.

Doch auch wenn man sich die modernen Rassevertreter einmal nüchtern betrachtet, finde ich es schwer nachvollziehbar, von einer “Versportlichung” der gesamten Rasse zu reden. Ich kann keineswegs feststellen, dass die letzthin gekörten Deckhengste “nicht mehr wie Friesen” aussehen oder besonders leicht im Kaliber wären.

Möglicherweise lassen manche Kritiker dabei außer Acht, dass die frischgekörten Hengste zum Großteil gerade 3 oder 4 Jahre alt sind und sich in Sachen Kaliber noch deutlich entwickeln, darüber hinaus erfreuen sich auch durchaus im schwereren Typ stehende Hengste (so z.B. Tsjalke 397, Pier 448 oder Bartele 472) großer Beliebtheit in der momentanen Zucht und beweisen darüber hinaus, dass ein schwereres Kaliber nicht gleichbedeutend mit fehlender Sporteignung sein muss.

SONY DSC

Erfolgreich im Grand Prix und trotzdem ein ganzer Friese – Wirdmer fan ‘e Boppelannen Ster Sport-Elite (Beart 411 P x Jillis 302)

Umso bedauernswerter finde ich es, dass sich in den letzten Jahren vor allem im deutschsprachigen Raum zunehmend eine “Parallelzucht” entwickelt, die abseits des KFPS-Zuchtziels mit Deckhengsten “aus besonders alten” oder “besonders barocken” Linien wirbt, ohne dabei erkennbare Qualitätskriterien als Maßstab anzulegen. Vielfach findet man Deckanzeigen von in deutschen oder österreichischen Spezialrassen- oder Ponyzuchtvereinen “gekörten” Friesenhengsten, die zumeist außer großem Kaliber (einige davon nicht einmal von Natur aus mit diesem gesegnet, sondern deutlich angefüttert) und wallender Mähne nur wenige von den vom KFPS hart angestrebten Qualitäten (von der Eleganz bis zur vielseitigen Verwendbarkeit) mitbringen und oft tatsächlich mehr an ein Kaltblut erinnern als an einen Friesen.

Bedauerlich finde ich persönlich diesen Umstand insofern, als er in der Öffentlichkeit immer wieder ein falsches Bild von einer wunderbaren Pferderasse kolporiert, aber auch deshalb, weil mit diesen Bestrebungen gezielt gegen die redlichen Bemühungen des Mutterstammbuchs gearbeitet wird – auch in Sachen der öffentlichen Wahrnehmung. Und ich frage mich doch ernstlich, welche Beweggründe dahinterstehen mögen, zumal es Rassen gibt, die den von der “Landbouw”-Typ-Fraktion geforderten Kriterien weit besser entsprechen, als Friesen in ihrer ursprünglichen und vermehrt auch wieder neuzeitlichen Erscheinungsform. Genannt seien hier z.B. der Noriker oder andere leichte Kaltblut-Rassen, die mehr und mehr auch dem Wunsch nach einem kalibrigen Reitpferd mit imposantem Exterieur gerecht werden.

 

Körungen Down Under

Dass Friesen nicht nur weltweit zunehmend Verbreitung finden, sondern das KFPS auch alles daran setzt, die Friesenzüchter und -liebhaber rund um die Welt nach Kräften zu unterstützen, beweisen auch dieses Jahr die Körveranstaltungen fernab des niederländischen Ursprungslandes. Über die Körungen in Südafrika habe ich bereits kürzlich berichtet, nun sind auch endlich die Körergebnisse aus Australien verfügbar.

Auf 7 Körveranstaltungen im März und April konnten die australischen und neusseländischen Friesenzüchter, die bereits seit 1983 im ANZFHS organisiert sind, ihre Pferde einer aus Holland angereisten Jury präsentieren – insgesamt wurden beachtliche 107 Pferde vorgestellt, davon waren 65 in den Beibüchern registriert und stammen somit nicht ausschließlich von lizenzierten KFPS-Stb-Hengsten ab. Aufgrund der räumlichen Distanz zu den hauptsächlich in Europa und den USA stationierten Stb-Hengsten existieren vom KFPS legitimierte Ausnahmeregelungen für Länder wie Australien, die u.a. eine Deckerlaubnis (dekvergunning) für ausgewählte Vb-Hengste in diesen Ländern vorsehen.

17 Fohlen wurden auf den australischen Körungen präsentieren, davon allerdings lediglich 5 aus Stb-Vätern. 4 mal wurde dabei eine 1. Prämie vergeben (davon zweimal an im Bijboek I registrierte Fohlen!), 10 Fohlen erhielten eine 2. Prämie und an drei weitere Fohlen wurde eine 3. Prämie vergeben. Unter den 1.Prämie-Fohlen befinden sich u.a. die Junghengste Armani of Bonadelca (Uldrik 457 x Tsjalke 397) und Doeke of Twin Rivers (Norbert 444 x Onne 376).

Bei den Entern und Twentern wurden zusammengenommen beachtliche 24 Hengste und Stuten vorgestellt (17 davon in den Beibüchern registriert). Die 2016 geborene Celieka van Wallbrook (Hette 481 x Maurus 441) erhielt dabei eine 1. Prämie, ebenso die im Bb II registrierte Xenia of Siksikawa Friesians (*2015, Elias van Gelder x Wierd 409). 10 der jungen Starter erhielten darüber hinaus eine 2. Prämie, 11 weitere wurden mit einer 3. Prämie bedacht und ein Twenterhengst wurde nicht prämiert.

Von 30 zur Stammbuchaufnahme vorgestellten Vb-Stuten waren 20 in den Beibüchern registriert. Die Körungen brachten in diesem Klassement 5 neue Sterstuten, davon stammt nur die Haitse 425 x Tsjalke 397 gezogene Sanne Bente (*2013, 2. Prämie) aus einem Stb-Vater. 3 neue Stertöchter brachte hingegen der mit einer Decklizenz verifizierte Age B. Vb Ster (*2000, Heinse 354 P x Peke 268), darunter auch die einzige 1.Prämie-Stute. An 13 Stuten wurde eine 3. Prämie vergeben, die übrigen 12 Stuten wurden ohne Prämie in das Stb aufgenommen.

5 Stb-Stuten wurden zur Graderhöhung vorgestellt, davon konnte lediglich die 7-jährige Isolina of T.K. (Wobke 403 x Folkert 353 P) die notwendige Bewertung für eine 2. Prämie und das damit verliehene Sterprädikat erreichen.

Im Klassement der Prämienstuten (Ster-, Kroon- und Modelstuten) starteten 11 Teilnehmerinnen (3 davon im BbI), von denen 5 mit einer 1. Prämie zur CK angewiesen wurden. Die 2010 geborene Impreza van de Hondshoeve (Maurus 441 x Jasper 366 P) wurde im Zuge dessen mit dem Modelprädikat ausgezeichnet.

Weiters wurde ein Maurus 441-Sohn mit einem Sterprädikat in das Ruinenboek aufgenommen, 4 Vb-Hengste (von 12) wurden ebenfalls Ster erklärt.

2 neue Kroonstuten bei IBOP in Wergea/NL

Bei den am 12.04.2017 stattgefundenen IBOP-Klassen in Wergea/NL, konnten zwei Stuten die notwendige Punktzahl für das definitive Kroon-Prädikat erreichen. Beide 2013 geborenen Stuten starteten in der Menproef vor dem Dressurwagen.

Die Thorben 466 x Haitse 425 gezogene Renske fan ‘e Boppeslach konnte mit exakt 77,0 Punkten hauchdünn die notwendige Punktzahl erreichen, ihr Ergebnis weist u.a. eine 7,5 für den Trab aus. Sie erhielt im Vorjahr in Drachten eine 1. Prämie und wurde im Zuge der vergangenen CK mit dem voorl. Kroon bedacht.

Mi 77,5 Punkten erreichte auch Sophie van d’n Meulenpad (Beart 411 P x Wierd 409) das notwendige Ergebnis, um ihr vorläufiges Kroon-Prädikat zu bestätigen. Mit u.a. 7,5 Punkten für den Schritt und den Galopp zeigte sie sich als durchaus gut veranlagtes Menpaard und konnte damit ihr IBOP-Ergebnis vom 22.02.2017 verbessern, wo sie noch mit 73,5 Punkten aus der Prüfung ging.
Die Beart 411-Tochter erhielt 2016 in Hilvarenbeek eine 1. Prämie und wurde auf der CK mit dem voorl. Kroon-Prädikat ausgezeichnet.

Das beste Ergebnis in der Menproef brachte aber die 3.Pr. Stb-Stute Kyra van Bûterheideveld (*2011, Sake 449 x Hearke 254 P), die 78,0 Punkte erreichte. Die Stute startete auch in der Reitprüfung, in der sie mit 73,5 Punkten ebenfalls ein passables Ergebnis sehen ließ. Er kurz davor hatte das KFPS ihr das Sportprädikat zuerkannt.

Insgesamt war die berittene IBOP am 12.04 von weniger spektakulären Ergebnissen geprägt. Mit 75,0 Punkten reüssierte die 2010 geborene, Wobke 403 x Olof 315 gezogene Stb-Stute Hedwich fan de Greidpleats an erster Stelle, gefolt von der oben erwähnten Kyra van Bûterheideveld.

In der Showanspannung (Tuigproef) starteten zwei Hengste und eine Stute. Der 2011 geborene Joppe (Maurus 441 x Jasper 366 P) konnte dabei ein überaus beeindruckendes Ergebnis von 83,5 Punkten einfahren, und wurde ob seiner beachtlichen Leistung (jeweils 8,0 Punkte für Vorhand, Hinterhand und Front!) mit dem Prädikat Vb Ster belohnt.

Ein ebenfalls sehr gutes Ergebnis brachte mit 79,0 Punkten der Vb Ster Sport-Hengst Henk (*2010, Reinder 452 x Feitse 293 P). Der in den Jahren 2013 und 2014 zur CO angewiesene Sterhengst konnte 2016 sein Sportprädikat erreichen.

Alle Detailergebnisse findet ihr wie immer auf kfps.nl.

Südafrikanische Körungen mit beachtlichen Ergebnissen

Zwischen 27.03. und 04.04.2017 fanden in Südafrika insgesamt 8 Körveranstaltungen des KFPS statt, auf denen sich beachtenswerte 68 Pferde dem Urteil der Juroren stellten.

Da Südafrika nur begrenzt Zugang zu gekörten KFPS-Deckhengsten hat (zu den bekanntesten, in Südafrika stationierten Hengsten gehören sicherlich der hochgelobte Dries 421 sowie Tjalf 443 und Fetse 349), werden dort üblicherweise auch viele Nachkommen von Fohlenbuchhengsten mit Deckerlaubnis gekört. So stammen 10 der ingesamt 27 im o.g. Zeitraum gekörten Fohlen nicht von Stammbuchhengsten.

5  der 27 gekörten Fohlen erhielten eine 1. Prämie, 13 weitere wurden mit einer 2. Prämie bedacht und 9 Fohlen wurde eine 3. Prämie zu Teil. Tjalf 443 konnte mit 8 Nachkommen die meisten Fohlen an die Körungen bringen, 3 Nachkommen von Dries 421 wurden begutachtet sowie 2 Fohlen des bereits 2011 verstorbenen Tsjerk 328 P.

Bei den Entern und Twentern (10 vorgestellte Pferde) wurden auch erstmals Junghengste zur Prämienkörung vorgestellt. Dies ist seit einer Reglementsänderung im vergangenen Herbst möglich. Die einzige 1. Prämie in dieser Klasse ging an die 2016 geborene Beatrix van Henson (Dries 421 x Doaitsen 420).

Von den 14 vorgestellten Fohlenbuch-Stuten wurden 4 mit dem Sterprädikat (2. Prämie) ausgezeichnet, darunter 2 Töchter von Tjalf 443 sowie jeweils eine Tochter der Vb-Hengste Eibert (Reitse 272 P x Meine 230) und Erwin fan’t Reidfjild (Tsjerk 328 P x Pike 316).

img_6922-tjalf443

Tjalf 443 – Foto: Markus Neuroth / friesenwiki.de

6 Stammbuchstuten wurden zur Graderhöhung vorgestellt, von denen 2 (eine Tochter von Tjalf 443 sowie eine Tochter von Mintse 348) eine 2. Prämie und somit das Sterprädikat erhielten.

Überraschend stark schnitten die 3 vorgestellten Ster- bzw. Kroonstuten ab – die 2011 geborene Janneke van Doorndraai Ster (Tjalf 443 x Tsjerk 328 P) erhielt eine 1. Prämie und das Kroonprädikat, ihre ebenfalls 2011 geborene Halbschwester Jolanda van Doorndraai Ster (Tjalf 443 x Feitse 293 P) konnte es ihr gleichtun und wurde gleichermaßen mit dem Kroonprädikat geadelt.

Die 2010 geborene Kroonstute Hielkje fan de Visscherwei (Jisse 433 x Anton 343 P, 2014 Kroon erklärt) konnte die Jury so sehr überzeugen, dass sie schließlich mit dem Modelprädikat ausgezeichnet wurde. Sie ist die erste Tochter von Jisse 433, die diese hohe Ehrung entgegen nehmen konnte.

img_0644-jisse433

Jisse 433 – Foto: Markus Neuroth / friesenwiki.de

 

Hedser 465 verstorben

Der 2002 in den Niederlanden geborene Hedser 465 erlag kürzlich im Alter von 15 Jahren auf der Iron Spring Farm / USA einer Kolik.

Der Adel 357-Sohn aus einer Stb Prestatie-Mutter von Ouke 313 startete unter seiner Reiterin Kristel van Duren-Bodewes in Europa erfolgreich im Grand Prix und wurde aufgrund seiner sportlichen Erfolge 2011 über  die verkürzte Hengstleistungsprüfung als KFPS-Deckhengst gutgekört.

Leider konnte er sich bei den Züchtern nie als attraktiver Vererber durchsetzen und verbuchte in seinen 4 Deckjahren (2012-2016) lediglich 16 Deckungen. 5 seiner Fohlen wurden bislang gekört, allesamt erhielten eine 2. Prämie.

2013 wurde Hedser 465 in die USA an die Iron Spring Farm verkauft und genoss dort, laut Aussagen seiner Besitzer, bis zuletzt seinen sportlichen Ruhestand.

img_8620-hedser465

Hedser 465 – Foto: Markus Neuroth / friesenwiki.de