Friesen-ABC

In diesem Glossar möchte ich einige häufig verwendete Begriffe aus der Friesenwelt kurz erklären, um auch “Nicht-Vollprofis” ein leichteres Verständnis zu ermöglichen :).
Wird regelmäßig erweitert.

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

A wie …

Aanwijzing
nl. für ‘Anweisung’
Pferde werden im Körprozess zur nächsten Etappe ‘angewiesen’, z.B. auf einer Zuchtschau zum Kampioensring oder von der 3. Besichtigung in den CO.

ABFP
Abkürzung für “Aanleg- en Bruikbaarheidstest Friese Paarden” (dt.: Anlage- und Brauchbarkeitstest für Friesenpferde).
Mindestens 5-wöchiger Test, in dem die Sportanlagen und Charaktereigenschaften von Friesenhengsten, – stuten und -wallachen durch eine KFPS-Jury beurteilt werden.
Die Ergebnisse werden berücksichtigt für den Nakomelingenonderzoek.
Ergebnisse über 75 Punkte zählen für das Prestatie-Prädikat der Mutter.

Abkörung
Stammbuchhengste, die im Zuge des Nakomelingenonderzoek unzureichende Ergebnisse liefern, werden abgekört, d.h., ihnen wird die Deckerlaubnis entzogen.
Da diese Praxis nicht mit EU-Recht vereinbar ist, werden seit 2013 keine Hengste mehr abgekört.

Afstamelingen
nl. für “Nachkommen”
siehe auch Nakomelingenonderzoek

Abstammungspapier
siehe FriesenFokus: Kleine Papierkunde

Aftekening
nl. für “Abzeichen”
Abzeichen sind beim Friesen grundsätzlich unerwünscht, Pferde mit unerlaubten Abzeichen werden nicht in das Stammbuch aufgenommen. Erlaubt ist lediglich eine Flocke auf der Stirn, welche nicht größer als 3,2 cm im Durchmesser sein und nicht unterhalb der Linie zwischen den Augen liegen darf.
In der jährlich erscheinenden Hengstinformation des KFPS werden für jeden Hengst die statistischen Zahlen bzgl. der Vererbung weißer Abzeichen veröffentlicht (geteilt in “erlaubte Abzeichen” [toegestaan] und “unerlaubte Abzeichen” [niet toegestaan]).

Aortenruptur
Spontaner, tödlicher Abriss der Hauptschlagader.
Kommt statistisch betrachtet bei Friesen gehäuft vor.
Siehe auch Erbkrankheiten

Arreslee
Kleiner Pferdeschlitten, wird in Friesland traditionell zu Schlittenrennen auf den gefrorenen Seen eingesetzt. Häufig kunstvoll verziert. Zumeist in Einzelanspannung mit traditionellem Geschirr gefahren, die Pferde sind dabei mit Federbuschen und Schellen geschmückt.

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 B wie …

Bijboek (Bb I, Bb II)
nl. für ‘Beibuch’ – Teil des KFPS-Registers
siehe auch: Registratie

Brandzeichen
Heute werden KFPS-Friesen aus tierschutzrelevanten Gründen nicht mehr mit Brandzeichen versehen.
Bis 2001 war es jedoch üblich, Stuten und Wallachen bei der Aufnahme in das Stammbuch mittels Heißbrand ein ‘F’ in die linke Halsseite zu brennen, Sterstuten/Sterwallache erhielten den Brand ‘FS’, Modelstuten den Brand ‘M’. Für das Prädikat ‘Preferent’ wurde über dem Ursprungsbrand zusätzlich eine Krone eingebrannt.
Auch Stammbuchhengste wurden mit einem ‘F’ in der linken Halsseite gekennzeichnet.

BTBH% – Betrouwbaarheid
nl. für “Zuverlässigkeit”
Beschreibt die Zuverlässigkeit von Zuchtwerten – umso mehr Nachkommen ein Pferd hat, desto sicherer lassen sich Aussagen über sein Vererbungsbild treffen. Entsprechend haben z.B. Preferenthengste sehr hohe Prozentwerte (Jasper 366 P – btbh% 98). Umso weniger Nachkommen ein Pferd hat, desto geringer ist die Sicherheit in Bezug auf die Zuchtwerte.
Siehe auch Fokwaarden

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C wie …

Centraal Onderzoek (CO)
Die jährlich stattfindende KFPS-Hengstleistungsprüfung. 70 Tage dauernder Test für junge Deckhengstanwärter. Überprüft werden die Sportanlagen (in den Bereichen Dressurreiten, Dressurfahren und Showfahren) sowie die Charaktereigenschaften (wie Leistungsbereitschaft, Stallbetragen, Konzentrationsfähigkeit etc.).
Ergebnisse über 75 Punkte in einem Endexamen zählen für das Prestatie-Prädikat der Mutter.

Centrale Keuring (CK)
Jährlich in Drachten (NL) stattfindende Jahres-Hauptkörung. Teilnehmer qualifizieren sich durch den Erhalt einer 1. Prämie im Zuge einer Regionalkörung des entsprechenden Jahres. Auf der CK treten die Pferde dieser Elite-Auswahl gegeneinander an, es werden Titel in verschiedenen Unterkategorien (z.B. Fohlen, 3-jährige Stuten, 4-6-jährige Sterstuten usw.) vergeben, am Ende der CK steht die Wahl der ‘Algemeen Kampioene’, also der besten Stute der gesamten CK.

Clinics
Expertenvortrag zu fachspezifischen Themen.
Während der jährlichen Hengstenkeuring werden Clinics zu verschiedenen Friesenthemen angeboten, darüber hinaus organisieren KFPS-Regionalvereine häufig Clinics für ihre Mitglieder (meist zu den Themen Pferdebeurteilung und Körvorbereitung).

Competitieklasse
nl. für ‘Wettbewerbsklasse’
niedrigste Kategorie im Friesen-Tuigsport, einspännig gefahren
siehe auch: Tuigen

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D wie …

Damesklasse
nl. für ‘Damenklasse’, Kategorie im Friesen-Tuigsport, speziell für Fahrerinnen, einspännig gefahren
siehe auch: Tuigen

D-Boek (Dochter-Stamboek)
nl. für Filialstammbuch (wörtlich Tochter-Stammbuch) – Teil des KFPS-Registers
siehe auch: Registratie

Decklimit
Für Hengste, die noch nicht auf Abstammung gutgekört wurden, gilt ein Decklimit von jährlich 180 Bedeckungen innerhalb NL (Deckungen im Ausland zählen nicht in dieses Limit).
Überschreitungen des Decklimits werden lt. KFPS-Reglement mit Geldstrafen sanktioniert (2000,- € / überzählig gedeckte Stute).

Dekvergunning
nl für ‘Deckerlaubnis’
Beschreibt grundsätzlich die vom KFPS vergebene Erlaubnis für einen Hensgt, zu decken und Fohlen zu zeugen. Betrifft in erster Linie Stammbuchhengste.
Es werden in Ausnahmefällen aber auch Decklizenzen an Fohlenbuch-Hengste vergeben (dekvergunning), um in Ländern, in denen der Bezug von Sperma von Stammbuchhengsten nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, eine kontrollierte Zucht nach KFPS-Standards zu etablieren (z.B. in Südafrika, Mexiko etc.).
Eine ‘dekvergunning’ wird äußerst selten vergeben und unterliegt strengen Auflagen.
Nachkommen von Fohlenbuchhengsten mit ‘dekvergunning’ werden im Bijboek I registriert.
Siehe auch Registratie

DFZ
Abkürzung für ‘Deutsche Friesenzüchter im KFPS’
Offizielle KFPS-Tochtervereinigung in Deutschland.

Dressurklasse Reiten (Niederlande)
Das Klassensystem, in dem Dressurprüfungen geritten werden, unterscheidet sich von Land zu Land z.T. erheblich, was häufig zu Verwirrungen führt.
In den Niederlanden werden nationale Dressurprüfungen in folgende Klassen unterteilt (aufsteigend nach Schwierigkeitsgrad).
• B – Basisklasse, Beginnerklasse
• L1 – Leichte Klasse 1
• L2 – Leichte Klasse 2
• M1 – Mittlere Klasse 1
• M2 – Mittlere Klasse 2
• Z1 – Schwere Klasse 1
• Z2 – Schwere Klasse 2
• ZZL – Klasse ‘Schwer Schwer Leicht’
• ZZZ – Klasse ‘Schwer Schwer Schwer’
Die in den einzelnen Klassen verlangten Lektionen unterscheiden sich teilweise von den in Österreich (OEPS) gerittenen Prüfungen, weswegen ein direkter Vergleich schwierig ist.
Um Punkte für das Sportprädikat zu sammeln, muss ein Pferd in NL mindestens in der Klasse Z1 starten, dies entspricht in österreichischen Maßstäben der Klasse LM.
Siehe auch Sportprädikat

Dubbelpreferent
Inoffizielle Bezeichnung für Stuten mit mehr als 8 Preferentschaftspunkten.
Siehe auch Preferent (Stuten), Kroonjuweel

Dwerggroei
nl. für ‘Zwergenwuchs’, Fachbegriff Osteochondrodysplasie (OCD)
Bei Friesen vorkommende, genetisch bedingte Wachstumsansomalie.
Siehe auch Erbkrankheiten

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E wie …

Elite-Sport
siehe Sportprädikat

Enkelspan
nl. für ‘Einspänner’

Enter
Bezeichnung für ein einjähriges Pferd

Erbkrankheiten
Durch den Umstand, dass die KFPS-Friesenzucht auf einer geschlossenen Population mit einem relativ kleinen genetischen Ursprungsfeld basiert, können sich rezessiv vererbte Genmutationen bei Produkten aus Risikoanpaarungen manifestieren.
Im Feld der so entstehenden Erbkrankheiten sind beim Friesen vor allem Osteochondrodysplasie (OCD, equider Zwergenwuchs) und Hydrocephalus (Wasserkopf) bekannt. Im Falle der OCD entstehen körperlich schwer deformierte Fohlen, deren Wachstum gehemmt ist – die Pferde sind aber häufig überlebensfähig.
Friesenfohlen, welche am Hydrocephalus leiden sind nicht überlebensfähig.
Für diese beiden genetischen Anomalien stehen Gentests zur Verfügung – das KFPS testet seit 2014 alle neu gekörten Stammbuchhengste und veröffentlicht die Ergebnisse, auch die älteren Stammbuchhengste wurden zum Großteil getestet und die Hengsthalter verpflichtet, Züchter im Falle von Risikoanpaarungen entsprechend zu beraten.
Im Frühajhr 2017 wurde durch das KFPS beschlossen, dass zukünftig der Trägerstatus aller KFPS-Deckhengste veröffentlicht werden muss und Züchter dazu verpflichtet sind, ihre zur Zucht verwendeten Stuten ebenfalls testen zu lassen.
Über einen genetischen Zusammenhang mit der bei Friesen ebenfalls vorkommenden idiopathischen Aortenruptur (spontaner, tödlicher Abriss der Hauptschlagader) wird derzeit geforscht.
Weitere Forschungsprojekte existieren für die Anomalien Megaösophagus (Speiseröhrenerweiterung) und Mähnen- bzw. Sommerekzem.
Insgesamt bemüht sich das KFPS sehr intensiv um einen transparenten Umgang mit erblichen Abweichungen und beteiligt sich aktiv an deren Erforschung.

Ereklasse
nl. für ‘Ehrenklasse’
Höchste Kategorie im Friesen-Tuigsport, ein oder -zweispännig gefahren
siehe auch: Tuigen

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F wie …

Faderpaard
Titel einer Musiktheatershow, die unter Mitwirkung von über 100 Friesenpferden im Zuge der Hengstenkeuring 2014 in Leeuwaarden uraufgeführt wurde.
Die Show orientierte sich an dem in Frysk verfassten Gedicht ‘It Faderpaard‘ des friesischen Dichters Tsjêbbe Hettinga (*1949 – †2013).
Ab dem Jahr 2017 läuft auch die KFPS Hengstenkeuring unter dem Titel ‘Faderpaard’. Lt. KFPS wollte man damit der Entwicklung der Hengstenkeuring von einer reinen Körveranstaltung, hin zu einem umfassenden Informations- und Unterhaltungsevent Rechnung tragen.
Siehe auch Hengstenkeuring, Frysk

FFÖ
Abkürzung für ‘Friesenfreunde Österreich’
Offizielle KFPS-Tochtervereinigung in Österreich

FHANA
Abkürzung für ‘Friesian Horse Association North America’ (übersetzt ‘Friesenpferde-Vereinigung Nordamerika’).
Offizielle KFPS-Tochtervereinigung in Nordamerika (USA und Kanada).

Fohlenprämie
Im Zuge der regionalen Körveranstaltungen werden in den Fohlenklassen Prämien vergeben, die einem festgelegten Qualitätsmuster folgen. Dabei werden für die Teilbereiche Rassetyp, Bau, Entwicklung, Schritt und Trab jeweils 1 – 10 Punkte vergeben, die höchstens erreichbare Punktzahl liegt also bei 50.
1. Prämie (Schleife in Orange) – 36 und mehr Punkte
2. Prämie (Schleife in Rot) – 33 bis 35,5 Punkte (Durchschnitt in den GGA mind. 6,5)
3. Prämie (Schleife in Weiß) – 29 bis 32,5 Punkte (Durchschnitt in den GGA mind 5,5)
keine Prämie – unter 28,5 Punkte. Eine Teilbewertung von 4 oder weniger oder 2 Teilbewertungen von 5 oder weniger bedeuten, dass das Fohlen keine Prämie erhält.

Fokdag
nl. für ‘Zuchttag’ oder ‘Zuchtschau’
Körveranstaltung mit Prämienvergabe

Fokkerij
nl. für ‘Zucht’

Fokwaarden
nl. für ‘Zuchtwerte’
Die Fokwaarden geben die zu erwartenden Vererbungseigenschaften von Hengsten und Stuten wieder. Der Durchschnittswert liegt dabei bei 100, Abweichungen nach unten oder oben geben Auskunft darüber, in welcher Weise und Wirkungskraft das jeweilige Pferd das entsprechende Merkmal vererbt.
In Kurzform (‘waarderende kenmerken’, nl. für ‘geschätzte Eigenschaften’) werden für die Pferde jeweils Zuchtwerte für die Teilbereiche Rassetyp, Bau, Beine, Schritt und Trab ausgewiesen.
Daneben existiert eine detailliertere Aufschlüsselung der Zuchtwerte, die ‘lineaire kenmerken’ genannt und als Balkendiagramm dargestellt wird. Darin werden 25 Exterieurmerkmale einzeln bewertet und ausgewiesen.
Das KFPS berechnet die Fokwaarden der registrierten Pferde jährlich neu anhand der Gesamtpopulation.
Im Fall der KFPS-Deckhengste werden diese Fokwaarden und Balkendiagramme Anfang jeden Jahres in einer umfassenden Broschüre veröffentlicht, die auch online auf der Website des KFPS abrufbar ist.

Frysk
Friesische Sprache
Eine der offiziellen Amtssprachen in den Niederlanden mit ca. 350.000 Muttersprachlern.
Wird hauptsächlich in der Provinz Friesland gesprochen.

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G wie …

gitzwart
siehe Kleur

Gouden Koets
nl. für ‘Goldene Kutsche’
Staatskutsche im Besitz der königlichen niederländischen Familie.
Wird alljährlich am Prinsjedag benutzt, um den regierenden König (dzt. Konig Willem-Alexander) vom Ridderzaal in den Binnenhof in Den Haag zu transportieren.
Auch anlässlich von königlichen Hochzeiten und Taufen findet die Gouden Koets Verwendung.
Die 1898 in Dienst genommene Kutsche ist im niederländischen Rennaissance-Stil gehalten und besteht aus blattvergoldetem Teakholz. Sie war ein Geschenk der Bürger von Amsterdam an Königin Wilhelmina anlässlich ihrer Krönung.
Die Gouden Koets wird traditionell von 6 – 8 Pferden gezogen, häufig werden dafür die Friesenpferde des Königshauses herangezogen.

Graderhöhung
Friesenstuten können ab dem 3. Lebensjahr jährlich auf Körveranstaltungen des KFPS vorgestellt werden, um in das Stammbuch aufgenommen und mit einer Prämie ausgezeichnet zu werden. Stuten, die bereits mit einer 3. oder ohne Prämie in das Stammbuch aufgenommen wurden, können zur Graderhöhung vorgestellt werden, um sich für eine 2. oder 1. Prämie (und damit einhergehend ein Stutprädikat, z.B. Ster) zu bewerben.
Siehe auch Stutprädikate

Gutkörung
Hengste, die eine positive Abstammungskörung absolviert haben, werden gutgekört. Sie unterliegen danach keinem Decklimit mehr.
Siehe auch: Nakomelingenonderzoek

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H wie …

Hengstenkeuring
nl. für ‘Hengstkörung’
Alljährlich im Januar in Leeuwarden (NL) stattfindende, 3-tägige Großveranstaltung, in welcher u.a. die gekörten Stammbuchhengste durch eine Jury jährlich neu begutachtet und bewertet werden.
Ab dem Jahr 2017 läuft die Hengstenkeuring unter dem neuen Titel ‘Faderpaard‘.
Das Jahres-Highlight für viele Friesenliebhaber wird seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit der friesischen TV-Station ‘Omrop Fryslan’ auch live im Internet übertragen.
Auch Bezeichnung für das Körprozedere zur Anerkennung von KFPS-Deckhengsten.
Siehe auch Faderpaard

Herkansing
übersetzt in etwa ‘Nachprüfung’
Junghengste, die an der 1. Besichtigung teilgenommen haben, jedoch nicht für den weiteren Verlauf des Körungsprozedere angewiesen wurden, können in der Herkansing erneut vor die Jury gebracht werden. Die Hengste werden dort unter dem Sattel oder vor dem Wagen präsentiert und können nach einer positiven Exterieurbeurteilung und einer veterinärmedizinischen Absegnung von der Jury nachträglich zum CO angewiesen werden.

Herkeuring
nl. für ‘Nachkörung’
Pferde, die aufgrund einer Krankheit o.ä. am eigentlichen Termin einer Körung nicht teilnehmen können, können bei einer Herkeuring (auch Na- en Herkeuring) nachträglich beurteilt werden.

Hoofd
nl. für ‘Kopf’

Hoofdboek
nl. für ‘Hauptbuch’
Wenig gebräuchliche bzw. veralterte Bezeichnung für das Stammbuch (nl. ‘Stamboek’).
Siehe auch: Registratie

Hulpboek (Hb)
nl. für ‘Hilfsbuch’
1920 als Registrationsmöglichkeit für Stuten ohne ausreichend bekannte Abstammung vom KFPS installiert. Mittlerweile nicht mehr aktiv, die Abkürzung ‘Hb’ findet sich aber durchaus noch desöfteren in den Papieren.
Siehe auch: Registratie

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I wie …

IBOP
Abkürzung für ‘Instelling Bruikbaarheid Onderzoek Friese Paarden’ (übersetzt in etwa ‘Veranlagungs- und Eignungsuntersuchung für Friesenpferde’)
Freiwillige Leistungsprüfung für Friesenpferde ab 4 Jahre, kann in drei verschiedenen Disziplinen absolviert werden (Dressurreiten, Dressurfahren, Showfahren).
Die Beurteilung erfolgt durch eine vom KFPS bevollmächtigte Jury.
Eine mit mehr als 75 Punkten absolvierte IBOP zählt als Punkt für das Prestatie-Prädikat der Mutter.
Für die Bestätigung eines Kroon- oder Model-Prädikats muss eine IBOP mit mind. 77 Punkten absolviert werden.

Inteelt
nl. für ‘Inzucht’
Der Inzuchtprozentsatz (in Fachkreisen oft nur als ‘inteelt‘ bezeichnet) wird im KFPS-Papier für jedes registrierte Pferd ausgewiesen und spielt vor allem bei züchterischen Überlegungen (Anpaarung) eine Rolle. Da die Friesenzucht im KFPS auf dem Prinzip einer geschlossenen Population fußt, müssen die Verwandtschaftsverhältnisse der Pferde genau im Auge behalten werden, um einer zu starken Verengung des Genpools entgegen zu wirken. In der Regel gilt, dass der inteelt einer geplanten Anpaarung nicht über 5% liegen sollte.

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J wie …

JFPMDA
Abk. für ‘Jonge friese paarden met dressuur anleeg’ (nl. für ‘Junge Friesenpferde mit Dressurveranlagung).
Dressur-Bewerb für 4-, 5- und 6-jährige Friesen, dessen Finale jährlich im Zuge der CK ausgetragen wurde. Vorläufer des “Pavo Fryso Bokaal Dressuur”.

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K wie …

Kampioen
nl. für ‘Champion’

Keuring
nl. für ‘Körung’, auch stellvertretend für das Wort ‘Fokdag’ verwendet
Bezeichnet sowohl (wie auch im deutschen Gebrauch) die Zuchtzulassung eines Hengstes als auch eine Veranstaltung, bei der Pferde bewertet und prämiert werden.
Durch die ungleiche Verwendung des Wortes im Deutschen kann es zu Missverständnissen kommen – ein Hengst, der auf einer Körung prämiert wurde und ein Sterprädikat erhalten hat, hat damit NICHT automatisch eine Decklizenz!

KFPS
Abkürzung für ‘Koninklijke Vereniging “Het Friesch Paarden Stamboek”’ (übersetzt: Königliche Vereinigung “Das Friesenpferde-Stammbuch”)
In den Niederlanden beheimateter Zuchtverband für Friesenpferde, weltweit ältestes, wichtigstes und größtes Friesen-Stammbuch. Gegründet 1879, Hauptsitz in Drachten, NL.
Fungiert als Dachverband für die regionalen Zuchtvereine in den Niederlanden sowie für die KFPS-Tochtervereine außerhalb NL.

Klavertje drie
nl. für Dreiblättriges Kleeblatt’, auch Kleeblatt-Anspannung
Anspannung mit drei Pferden (2 an der Achse, eines vorne), im deutschprachigen Raum als ‘Einhorn’ bezeichnet. Gerne vor der Sjees präsentiert.

Kleur
nl. für ‘Farbe’
Das KFPS erkennt beim Friesen nur Rappen ohne Abzeichen (mit Ausnahme einer Flocke auf der Stirn) an. Dabei unterscheidet man verschiedene Ausprägungen der Farbe von vaalzwart (fahl schwarz, besonders im Sommer ausgebleicht bräunlich) bis gitzwart (pechschwarz, git bedeutet übersetzt ‘Jett’ und bezeichnet eine Art von Braunkohle, die aufgrund ihrer schwarzen Farbe auch Pechkohle genannt wird).
Die Farbe wird als Teil der ‘lineaire kenmerken’ beurteilt und ausgewiesen.
Siehe auch Fokwaarden, Aftekening

KNHS
Abkürzung für ‘Koninklijke Nederlandse Hippische Sportfederatie‘ (übersetzt ‘Königliche Pferdesportföderation der Niederlande’).
Das KNHS organisiert als niederländische Landesorganisation Pferdesportverantsaltung aller Art.
Mitglied der FEI (Fédération Equestre International).

Kooi
nl. für ‘Käfig’
Mit Gittern begrenzte Vorführbahn, in der sich die Junghengste in der 1. und 2. Besichtigung in der freien Bewegung präsentieren müssen.

Kroon
Stutprädikat im KFPS
Kann im Zuge einer Körung vorläufig an Sterstuten vergeben werden, die eine 1. Prämie erhalten haben (voorl. Kroon).
Um das Prädikat zu bestätigen, muss eine voorl. Kroon erklärte Stute eine IBOP mit 77 oder mehr Punkten ablegen.
Siehe auch: Stutprädikate, IBOP

Kroonjuweel
Inoffizielle Bezeichnung für Stuten mit mindestens 8 oder mehr Sternachkommen (dubbel-preferent).
Siehe auch Preferent (Stuten)

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L wie …

Lebensnummer
Individuelle, 9-stellige Nummer für jedes im KFPS registrierte Friesenpferd.

Ledenraad
nl. für ‘Mitgliedsbeirat’

Limietklasse
nl. für ‘Limitklasse’
Mittlere Kategorie im Friesen-Tuigsport, ein- oder zweispännig gefahren.
siehe auch: Tuigen

Lineaire Kenmerken
siehe Fokwaarden

Linear Score
siehe Fokwaarden

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M wie …

Mennen
Nl. Pendant zum Dressurfahren, eigentlich Sammelbegriff für verschiedene Fahrdisziplinen (neben dem Dressurfahren auch Marathon, Hindernisfahren, Mendurance).
Die Eignung als Dressur-Fahrpferd wird als Teil der CO geprüft, auch die IBOP kann in dieser Disziplin bestritten werden.

Merrie
nl. für ‘Stute’

Merriestam
nl. für ‘Stutenstamm’
Da die KFPS-Friesenzucht auf eine relativ kleine Anzahl von Gründungspferden zurückgeht, kennt das KFPS sog. ‘Stutenstämme’, die, ausgehend von einer namensgebenden Gründerstute, deren gesamte Nachkommenschaft über Generationen hinweg umfasst. Die verschiedenen ‘merriestammen’ werden mit Nummern katalogisiert, die Abstammung aus dem Stutstamm wird auch im KFPS-Papier ausgewiesen.
Nicht alle Stutenstämme haben bis in die heutige Zeit überlebt, einige sind bereits ausgestorben.
Der zahlenmäßig größte Stutenstamm ist Stam 50 (Gründerstute Davidje) mit über 10.000 registrierten Pferden.
1997 erschien das Buch “Merriestammen van het Friese paard” von R. Geurts (2 Bände), in welchem sämtliche bis dahin aktuellen Stutstämme abgedruckt wurden. Das Buch wird heute nicht mehr aufgelegt und ist daher auch nicht mehr aktuell, es ist jedoch gebraucht (zu teilweise erstaunlich hohen Preisen) im Internet erhältlich.
Als KFPS-Mitglied kann man die Stutenstämme auch online auf der Website des KFPS abrufen.

Model
Stutprädikat im KFPS
Das Modelprädikat ist die höchste Auszeichnung, die einer Stute im Zuge einer Körveranstaltung verliehen werden kann. Nur die absoluten Top-Stuten werden mit diesem Titel ausgezeichnet. Für die Gültigkeit eines Modelprädikats ist zusätzlich erforderlich, dass die betreffende Stute älter als 7 Jahre ist, bereits einmal in ihrem Leben ein Fohlen gesäugt und ihre Leistungsfähigkeit durch das Absolvieren eines IBOP oder ABFP mit mind. 77 Punkten bewiesen hat.
Modelerklärungen erfolgen üblicherweise im Zuge der jährlich stattfindenden CK.
Siehe auch: Stutprädikate, IBOP

Moederlijn
nl. für ‘Mutterlinie’
Unter der ‘Mutterlinie’ versteht man in der Abstammung von Pferden die weiblichen Vorfahren mütterlicherseits, d.h. die Mutter, die Mutter der Mutter, die Mutter der Mutter der Mutter usw.
In der Friesenzucht kommt dieser Mutterlinie besondere Bedeutung zu, da sie durch die vielen an gute Zuchtstuten vergebenen Leistungsprädikate einiges über die Zuchtsicherheit eines potenziellen Zuchtpferdes aussagen kann.
Siehe auch Stutprädikate, Vol papier

Monsterknecht
von nl. monster, übersetzt ‘Muster’
Gebräuchliche Bezeichnung für die weißgekleideten Handler, die Friesenpferde auf KFPS-Körungen im Ring vorstellen.

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N wie …

Nakomelingenonderzoek
nl. für ‘Nachkommenuntersuchung’, auch ‘Abstammungskörung’
Eine Überprüfung des Vererbungsbildes von Deckhengsten. Wird üblicherweise am Ende der 5. oder 6. Decksaison des Hengstes durchgeführt, dafür werden mind. 20 Nachkommen vom KFPS zu einem ABFP-Test angewiesen. Um eine endgültige Gutkörung zu erreichen, müssen mindestens 40 Nachkommen eines Hengstes positiv gekört (d.h. im Zuge einer Zuchtschau vorgestellt und bewertet) worden sein.
Bis 2012 wurden Hengste, welche in ihrer Abstammungskörung ein deutlich negatives Vererbungsbild zeigten, abgekört (Entzug der Deckerlaubnis).
Heute werden Hengste, die bis zum Ende ihrer 6. Decksaison zu wenige Nachkommen vorbringen konnten auf den Status ‘op wacht’ gesetzt und dürfen bis zum Abschluss ihrer Abstammungskörung nicht decken.
Seit Herbst 2016 gilt eine Sonderregelung für in Nordamerika stationierte Hengste – diese müssen ihren Nakomelingenonderzoek nun erst am Ende ihrer 7. Decksaison ablegen.
Siehe auch Op wacht, ABFP, Keuring

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O wie …

OCD
Abkürzung für Osteochondrodysplasie, ugs. ‘Zwergwuchs’
Siehe auch Erbkrankheiten

Op wacht
übersetzt ungefähr ‘unter Beobachtung’
Status für Deckhengste, die am Ende ihrer 6. Decksaison nicht genug Nachkommen geliefert haben, um den Nakomelingenonderzoek positiv abzuschließen.
Die Decklizenz des betroffenen Hengstes wird für 1 Jahr ruhend gestellt (d.h., er darf nicht decken und nicht an der HK teilnehmen). Können in diesem Jahr ausreichend Nachkommen positiv beurteilt werden, wird der Hengst gutgekört – im gegenteiligen Fall erlischt die Decklizenz, der Hengst wird abgekört.
Siehe auch Nakomelingenonderzoek

Overlijden
nl. für ‘Tod’
Verb: overlijden (versterben, Präsens), overleden (verstorben, Perfekt)

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P wie …

Pavo Fryso Bokaal
Vom KFPS organisierte Sportveranstaltung für junge Friesenpferde (4 – 6-jährig) in den Disziplinen Dressur, Dressurfahren und Showfahren. Das Finale wird jährlich im Zuge der CK ausgetragen

Prämie
Auf Zuchtschauen des KFPS werden an Fohlen, Stuten und Wallache Prämien vergeben, die die Qualität des prämierten Pferdes widerspiegeln sollen.
Die prämierten Pferde erhalten auf der Zuchtschau Prämienschleifen in den entsprechenden Farben.
1. Prämie (höchstmögliche Prämierung) – orange Schleife
2. Prämie – rote Schleife
3. Prämie – weiße Schleife
Zusätzlich zu einer 1. oder 2. Prämie wird Stuten und Wallachen idR das Sterprädikat verliehen, der Erhalt einer 1. Prämie ist darüber hinaus die Grundvoraussetzungen für eine Stute, um für die Verleihung der Prädikate Kroon oder Model in Betracht zu kommen.
Mit einer 1. Prämie ausgezeichnete Pferde erhalten traditionellerweise eine Einladung zum Start an der Centralen Keuring, wo sie sich mit den besten Körungspferden des Jahres messen können.
Siehe auch: Fohlenprämien, Stutprädikate, Keuring, Centrale Keuring

Phryso (Pferd)
Pferd des Ritters Johann von Österreich (auch Don Juan de Austria, *1547 – †1579, außerehelicher Sohn von Kaiser Karl V. aus dem Hause Habsburg), Statthalter der habsburgischen Niederlande.
Die Darstellung des Hengstes Phryso durch den Maler Jan van der Straet aus dem Jahr 1568 gilt als die erste bildliche Darstellung eines Friesenpferdes.

Phryso (Zeitschrift)
Monatlich erscheinende Verbandszeitschrift des KFPS, das Abonnement ist in der KFPS-Mitgliedschaft enthalten.
Eine deutsche Version des ‘Phryso’ wird durch den DFZ herausgegeben und erscheint 6 x jährlich.

Preferent (Hengste)
Prädikat für äußerst erfolgreiche Deckhengste
Alle Deckhengste sammeln durch die Leistungen ihrer Nachkommen Punkte für diesen Titel. Verschiedene Prädikate der Nachkommen sind unterschiedlich viele Punkte wert (z.B. Sterprädikat 1 Punkt, Preferente Stute 15 Punkte, Sportprädikat 15 Punkte etc.).
Nur Hengste mit überdurchschnittlich erfolgreichen Nachkommen kommen auf die entsprechende Punktzahl und werden vom KFPS mit dem Prädikat ‘Preferent’ geehrt. Seit Einführung des Prädikats wurden 35 Hengste mit diesem Titel ausgezeichnet (von immerhin seit Gründung des Stammbuchs registrierten 499 Deckhengsten!), nur 4 davon sind noch am Leben und aktiv in der Zucht (Anton 343 P, Fabe 348 P, Jasper 366 P und Beart 411 P).

Preferent (Stuten)
Dieses Prädikat wird an Stuten verliehen, die über ihre Nachkommen mindestens 4 Preferentschafts-Punkte gesammelt haben.
Folgende Prädikate der Nachkommen bringen der Mutterstute jeweils einen solchen Punkt:
Vb M Preferent (preferente Fohlenbuchstute)
Stb M Preferent (preferente Stammbuchstute)
Stb M Ster (Sterstute)
Stb M Kroon (Kroonstute)
Stb M Modell (Modelstute)
Vb H Ster (Sterhengst)
Stb H (Stammbuchhengst)
Rb Ster (Sterwallach)
In KFPS-Papieren wird Preferent-Stuten das Zeichen ‘Pref’ angestellt – die Zahl dahinter gibt an, wieviele Nachkommen bereits einen Preferentschaftspunkt für die Stute geliefert haben (Bsp.: Stb Ster Pref*5 – eine preferente Sterstute mit 5 [mind.] Sternachkommen)
Siehe auch Stutprädikate, Registratie

Prestatiemoeder (Prestm., Prest.)
nl. für ‘Leistungsmutter’
Stutprädikat im KFPS
Wird vergeben an Zuchtstuten, deren Nachkommen mindestens 3 Prestatie-Punkte für die Mutter gesammelt haben.
Folgende Leistungen bringen jeweils einen Prestatie-Punkt:
• Sportprädikat
• ABFP mit einem Ergebnis über 75 Punkte
• IBOP mit einem Ergebnis über 75 Punkte
Gilt als besonderes Qualitätsmerkmal für Zuchtstuten hinsichtlich der Vererbung von Sporteigenschaften.
Siehe auch Sportprädikat, IBOP, ABFP, Stutprädikate

Proef
nl. für ‘Prüfung’

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Q wie …

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R wie …

Registratie
nl. für ‘Anmeldung’, ‘Registrierung’
Je nach Abstammung werden Friesen im KFPS in unterschiedlichen Registern eingeschrieben. Die wichtigsten davon sind:
Stamboek (Stammbuch, Stb)
Veulenboek (Fohlenbuch, Vb)
Ruinenboek (Wallachbuch,. Rb)
Fohlen aus Anpaarungen von KFPS Stb-Hengsten und Stb-Stuten werden üblicherweise im Veulenboek registriert. Stuten können ab dem 3. Lebensjahr auf einer Körung zur Aufnahme in das Stamboek vorgestellt werden.
Hengste bleiben im Veulenboek registriert, es sei denn, sie werden als lizensierter Deckhengst angekört – in diesem Fall werden sie in das Stamboek eingeschrieben.
Wallache können ab dem 3. Lebensjahr auf einer Körung zur Aufnahme in das Ruinenboek vorgestellt werden.
Weiters existieren folgende Zusatzregister:
• Bijboek I (Beibuch I, BB I)
• Bijboek II (Beibuch II, Bb II)
• D-Boek (Filialstammbuch)
In diesen Registern werden Nachkommen von Vb-Hengsten, abgekörten Stb-Hengsten und Bb-Stuten registriert.

Ringsteken
Traditioneller, folkloristischer Wettstreit, bei dem ein Ring von einem Pferd oder einer Sjees aus im Vorbeireiten/Vorbeifahren mittels eines kurzen Stockes von einer Halterung “gestochen” werden muss.
Siehe auch Sjees

Ruinenboek (Rb)
nl. für ‘Wallachbuch’
Wallache können ab dem 3. Lebensjahr im Zuge einer Körung in das Ruinenboek aufgenommen werden. Dabei werden auch Prämien und Sterprädikate vergeben.
Siehe auch Registratie

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S wie …

Schakelen
nl. für ‘Übergang’, ‘Schaltung’
Gemeint sind die Übergänge zwischen den Gangarten, also Schritt, Trab und Galopp.
Wird in IBOP und ABFP-Prüfungen sowie in Dressurprüfungen beurteilt

Selectiedag
nl. für ‘Auswahltag’
Sportveranstaltung, bei der eine Vorauswahl der Teilnehmer für ein später folgendes Finale oder Halbfinale stattfindet.

Sjees
Verballhornung von frz. ‘chaise‘ (Kutsche, Stuhl)
Leichter, offener, einachsiger Pferdewagen.
Typisch sind die durch Lederriemen installierte, lose Aufhängung des Kutschbockes am Fahrgestell und die sehr großen Speichenräder.
Das Fahrgestell friesischer Sjeesen ist in der Regel Weiß, der gepolsterte Kutschbock ist häufig kunstvoll bemalt und reich verziert, gefahren wird typischerweise ein- oder zweispännig mit weißen Leinen.
Eine Sjees bietet Platz für 1 – 2 Personen und wurde historisch häufig für die sonntägliche Fahrt zur Kirche von den friesischen Bauern verwendet.
Viele heute noch in Verwendung stehende Sjeesen sind überaus alt und sehr wertvoll und deshalb in einem eigenen Stammbuch registriert.
Sjeesen finden in den Niederlanden auch Gebrauch in Tuigprüfungen und sind häufig Teil von Showprogrammen (z.B. im Zuge der Hengstenkeuring).
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Siehe auch Tuigen

Souplesse
nl./frz. für ‘Geschmeidigkeit’
Gemeint ist die Geschmeidigkeit/Agilität in der Bewegung.
Wird in IBOP und ABFP-Prüfungen und darüber hinaus in Dressurprüfungen beurteilt, auch ein Teilbereich der ‘lineaire kenmerken’ (Zuchtwerte).
Siehe auch Fokwaarden, IBOP, ABFP

Sportprädikat
Das Sportprädikat wird an Pferde vergeben, die eine gewisse Anzahl an ‘winstpunten’ (Gewinnpunkte) in einer der drei dafür vorgesehenen Sportarten erreichen konnten.
Erreicht werden kann es in den Disziplinen:
• Dressurreiten (5 winstpunten)
Mennen (10 winstpunten)
Tuigen (10 winstpunten)
Die notwendigen Punkte in der Dressur und im Tuigen müssen dabei in ein und derselben Klasse erbracht werden (z.B. 5 Punkte in der Klasse M. Ungültig wären 3 Punkte aus LM/L** + 2 aus M).
Das Sportprädikat existiert sei 2006. 2016 wurde die Erweiterung ‘Elite-Sport’ für Pferde beschlossen, welche im Dressurreiten mind. in der Klasse Prix St. Georges oder höher starten (5 winstpunten) oder die notwendigen Punkte für das Sportprädikat in allen drei Disziplinen erreichen konnten.
Das Prädikat wird nicht autormatisch verliehen, sondern muss unter Vorlage der erforderlichen Ergebnisse beim KFPS beantragt werden.
Siehe auch Winstpunt

Stamboek (Stb)
nl. für ‘Stammbuch’, auch ‘Hauptbuch’
Kernregister des KFPS.
Stuten können ab dem 3. Lebensjahr im Zuge einer Körung in das Stammbuch aufgenommen werden.
Hengste werden nur in das Stammbuch eingeschrieben, wenn sie als Deckhengste vom KFPS lizensiert werden.
Siehe auch Registratie

Ster
Prädikat im KFPS
Das Sterprädikat wird an Stuten und Hengste im Zuge einer Körveranstaltung durch die Jury verliehen, wenn das entsprechende Pferd in Exterieur und Bewegung festgelegten Kriterien entspricht.
Bei Stuten und Wallachen geht das Ster-Prädikat üblicherweise mit der Verleihung einer 2. oder 1. Prämie einher, Hengste erhalten keine zusätzliche Prämie- sie können lediglich mit ‘Vb H Ster’ oder ‘Vb H geen Ster’ bedacht werden.
Siehe auch: Stutprädikate

Stutprädikate
Das KFPS vergibt eine Reihe von Prädikaten an Stuten, die durch ihre eigenen Leistungen oder die Leistungen ihrer Nachkommen besondere Qualität beweisen.
Folgende Prädikate werden im Zuge von Körungen an Stuten aufgrund ihrer Exterieurbewertung vergeben:
Ster
Kroon
Model
Darüber hinaus können Stuten das Prädikat ‘Preferent’ erhalten, wenn mindestens 4 ihrer Nachkommen ein Prädikat erhalten haben (Ster, Kroon, Modell oder Preferent, auch Stammbuch-Hengste zählen als Punkt zur Preferentschaft).
Das Prädikat ‘Prestatiemoeder’ wird an Stuten verliehen, die mindestens 3 Nachkommen haben, die das Sport-Prädikat erreichen oder äquivalent IBOP- oder ABFP-Ergebnisse über 75 Punkte vorweisen konnten.
Siehe auch: Preferent (Stuten), Prestatiemoeder

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T wie …

Te koop
nl. für ‘zu verkaufen’

Tongnummer
nl. für ‘Zungennummer’
Vor Einführung des Mikrochips (1997) wurde KFPS-Friesen im Fohlenalter ihre Registriernummer mit einer speziellen Zange auf die Zungenunterseite tätowiert.
Diese tierschutzrechtlich relevante Praxis gibt es heute nicht mehr, sehr alte Pferde haben aber zum Teil noch Zungentätowierungen, in älteren Papieren findet man auch noch den Punkt tongnr/chipnr.

Topper
Saloppe Bezeichnung für den Sieger einer Prüfung, besonders gebräuchlich in Bezug auf den CO. Der CO-Hengst mit der höchsten Gesamtpunktzahl aller drei Examen wird als ‘Verrichtingstopper’ bezeichnet.

Tuigen
Disziplin im Fahrsport, in Friesland zumeist in traditionellen Sjeesen von Fahrern in traditioneller Friesentracht gefahren.
In dieser Disziplin werden die jungen Köranwärter u.a. im CO geprüft, sie ist Teil des ABFP-Tests, auch die IBOP kann in dieser Disziplin absolviert werden.
Das Sportprädikat kann durch Leistungen in Tuig-Wettbewerben erworben werden.
Wettbewerbe im Tuigen werden in Friesland in verschiedenen Schwierigkeitsklassen abgehalten.
Im Gegensatz zum Dressurfahren (nl. ‘Mennen’) steht beim Tuigen die Bewegungsform des Pferdes im Vordergrund – Beurteilungskriterien sind die Haltung des Pferdes, Knieaktion und Raumgriff der Vorhand sowie der Gebrauch der Hinterhand.
Siehe auch Sjees

Twenter
Bezeichnung für zweijähriges Pferd

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U wie …

Uitslag
nl. für ‘Ergebnis’, ‘Ausschlag’
Auch als Begriff für veröffentlichte Ergebnislisten von Körungen, Sportwettkämpfen u.a. verwendet.

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V wie …

vaalzwart
siehe Kleur

Veiling
nl. für ‘Versteigerung’

Verrichting
nl. für ‘Leistung’
Bezeichnet das Absolvieren von Leistungsprüfungen, z.B. des CO.

Verwantschapspercentage
nl. für ‘Verwandtschafts-Prozentsatz’
Jährlich für jedes im KFPS registrierte Pferd neu berechneter Prozentwert, welcher Auskunft über das Verwandtschaftsverhältnis eines Pferdes zur Gesamtpopulation gibt. Wird in KFPS-Papieren ausgewiesen.
2013 lag der durchschnittliche Verwandtschafts-Prozentsatz bei 17,4%.
In der Zucht von Bedeutung, um einer zu starken Einengung des Genpools der Gesamtpopulation entgegen zu wirken.
Siehe auch Inteelt

Veulen
nl. für ‘Fohlen’

Veulenboek (Vb)
nl. für ‘Fohlenbuch’
Erstes Register, in das Friesen im KFPS aufgenommen werden. Stutfohlen können ab dem 3. Lebensjahr auf einer Körung zur Aufnahme in das Stamboek vorgestellt werden.
Hengste verbleiben ein Leben lang im Vb, es sei denn, sie werden als Deckhengst angekört – in diesem Fall werden sie in das Stamboek eingetragen.
Wallache können ab dem 3. Lebensjahr auf einer Körung zur Aufnahme in das Ruinenboek vorgestellt werden.
Siehe auch Registratie

Vol papier
nl. für ‘Volles Papier’
Wurden alle Vorfahren eines Pferdes in den zurückliegenden 3 Generationen der Mutterlinie mit Stutprädikaten (Ster, Kroon, Model) und/oder dem Titel ‘Preferent’ ausgezeichnet, so spricht man von einem ‘vol papier’. Umso mehr bzw. höhere Prädikate in der Moderlijn vorhanden sind, desto ‘stärker’ die Zuchtlinie.
Ein solcher Abstammungsnachweis zeichnet ein Pferd als abstammungstechnisch besonders zuchtgeeignet aus und gilt in Friesenkreisen als besonderes Qualitätsmerkmal.
Siehe auch Stutprädikate, Moederlijn

Vosfactor
nl. für ‘Fuchsfaktor’
Bezeichnung für das für die Fuchsfärbung verantwortliche Allel, welches rezessiv vererbt wird und so über viele Generationen versteckt weitergegeben werden kann.
Die Fuchsfärbung kommt in der Friesenzucht äußerst selten vor und gilt als Zuchtauschlussgrund.
Seit 2000 werden Deckhengste vor der Ankörung auf das Fuchsgen getestet.

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W wie …

Waterhoofd
nl. für ‘Wasserkopf’, Fachbegriff Hydrocephalus
Bei Friesen vorkommende, genetisch bedingte, krankhafte Erweiterung der Flüssigkeitsräume im Gehirn.
Siehe auch Erbkrankheiten

Winstpunt
nl. für ‘Gewinnpunkt’
Gewinnpunkte erhalten Pferde, die in einer Sportdisziplin in einer gewissen Klasse starten und dort positive Ergebnisse erreichen.
Gewinnpunkte werden wie folgt vergeben:
• Dressurreiten (minium Klasse Z1 [NL], LM [AT], L** [DE])
Ergebnis ≤ 60% – 1 Punkt
Ergebnis ≤ 65% – 2 Punkte
Ergebnis ≤ 70% – 3 Punkte
Für die Gewinnpunktvergabe in den gefahrenen Disziplinen siehe kpfs.nl
Siehe auch Sportprädikat

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X wie …

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Y wie ….

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Z wie …

Zwergwuchs
siehe Erbkrankheiten

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